Ihr habt Bock, Feiern zu gehen? Wollt euch dazu aber nicht unnötig aufbretzeln und in unbequeme Schuhe quetschen, um einem Dresscode zu entsprechen? Oder den ganzen Abend die ewig gleiche monotone Elektromusik hören? Stattdessen wollt ihr Jumpen, Pogen und einfach Spaß haben? Dann seid ihr hier genau richtig: Willkommen im The Cave in Frankfurt – einem der wenigen echten Rockclubs in der Mainmetropole. Unsere Reporterin Corinna Würzberger stellt euch ihren absoluten Lieblingsclub genauer vor:
Die Rolltreppe der U-Bahn spuckt uns am Ende der Zeil an der Konstablerwache aus. Perfekt gestylte Mädels staksen in unendlich hohen Highheels und mit mikrokurzen Röckchen an uns vorbei. Ab und an trifft uns ein abschätziger Blick, denn wir wollen so gar nicht in das sonst typische Bild eines Frankfurter Samstagabends passen. Wir, das sind vier Mädels, und alle tragen wir Jeans, ein mehr oder weniger normales Oberteil und Chucks.
In die hiesigen In-Clubs kämen wir so niemals rein, aber unser Ziel ist die "Ladiesnite in Loserville" (immer 1. und 3. Samstag im Monat: Alternative/Punk/Hardcore/Indie) im The Cave. Meiner Meinung nach die beste Party des Clubs! Wieder einmal haben wir es natürlich nicht vor 24 Uhr geschafft, aber auch so kostet der Eintritt nur humane 5€. Schon an der Tür hören wir von unten einen unserer Lieblingssongs heraufschallen: Die Beatsteaks mit "Let me in". Hektisch bezahlen wir und sprinten die wenigen Stufen hinab in das kleine Tunnelgewölbe. Es ist knallvoll, aber trotzdem stürzen wir uns direkt ins Getümmel und entern die Tanzfläche. Jeder von uns sind die 100prozentigen Glücksgefühle und die pure Ausgelassenheit ins Gesicht geschrieben, und wir tanzen mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Nur wenig später steht Max vor uns: Max gehört fast genauso zum Inventar wie die Barhocker. Er ist eigentlich immer da, kommt früher als wir und geht später. Und natürlich kennt er jeden. Schnelle Begrüßung, dann weiter tanzen. Die Musik ist zu gut, um zu viel zu verpassen. Ein, zwei Lieder wird Max gemeinsam mit uns abrocken, danach verschwindet er wieder. Man sieht sich dann später wieder: bei einem Bier, einer Kippe an der frischen Luft oder eben an anderer Stelle auf der Tanzfläche. Zu einem Abend im Cave gehört eben auch Max. Aber man trifft eigentlich immer bekannte Gesichter oder alte Freunde – auch das macht den Charme des Clubs aus. Eigentlich nervt nur, dass auch drinnen geraucht werden darf. Da wird’s ganz schnell fies stickig, und im Winter friert man sich draußen beim Luftholen den Hintern ab.
Von der Musik her ist aber alles dabei, was rockt: Mal etwas härter, dann wieder massentauglicher: Disturbed, Slipknot, System of a Down, Dropkick Murphys, Rammstein, The Killers, Bullet For My Valentine, Metallica, Rise Against .... Genauso wie die Musik sind auch die Leute im Club buntgemischt. Da findet man Alt und Jung, Leute, die im In-Club nebenan nicht reingekommen sind, Gothics, Metaller, Punks, Normalos und so manche Kuriosität – allesamt friedlich vereint. Und auch von der Gangart her ist es sehr angenehm. Natürlich wird gepogt und ab und an geht es auch etwas ruppiger zu, doch grundsätzlich nimmt jeder auf jeden Rücksicht und auch Mädels sind vollkommen akzeptiert. Die sturzbetrunkenen Ausnahmen gibt’s aber ab und an leider auch hier.
Tenecious D mit "This is a Tribute" läuft – es muss also schon fünf sein! Bei dieser Nummer hat sich das fast schon zum Running Gag entwickelt, dass sie immer gegen fünf Uhr morgens läuft. Doch die Nacht im Cave ist noch lange nicht vorbei. Je nach Stimmung der Gäste hat der Club auch mal bis acht Uhr oder länger auf. Viel Zeit also, um ausgelassen zu tanzen, angeregt mit alten und künftigen Freunden zu diskutieren und exzessiv zu feiern. Müde und geschafft steigen wir nun die Treppen aus dem Gewölbekeller hinauf. Es ist schon hell. Ein Grinsen können wir uns alle nicht verkneifen: Das ist eben das Cave, wie wir es lieben! (cw)