Wem ist es nicht schon mal passiert? Ihr sitzt auf dem Sofa, schaut einen Film und rätselt, an wen euch dieser eine Filmcharakter bloß erinnert. Vielleicht habt ihr gar nicht den Schauspieler selbst schon einmal in einem anderen Film gesehen, sondern einen Musiker, der der besagten Filmrolle einfach extrem ähnelt. Ob sich da wohl einige Filmemacher oder Darsteller Inspiration bei Rockstars gesucht haben? Jessica Iser hat nachgeforscht.
Musik und Film können nicht ohne einander. Und dass Musiker sogar ganze Rollen inspiriert haben, beweist allen voran die Kultserie "The Simpsons". Von den Red Hot Chili Peppers über die Smashing Pumpkins bis hin zu Metallica bekamen bereits unzählige Künstler einen Cameo-Auftritt als Zeichentrickfigur. Doch wie sieht es mit Realverfilmungen aus? Wir stellen euch ein paar Filmcharaktere vor, die so auch auf einem Konzert hätten auftreten können und fiktionale Bands, die vielleicht sogar besser sind als die Realität.
"Spinal Tap" ist eine solche fiktionale Band, die sich jedoch ganz gezielt an großen Rock-Vorbildern orientiert hat. In der satirischen Pseudo-Dokumentation "This is Spinal Tap" werden Bands wie die Beatles, Led Zeppelin oder Queen zitiert und parodiert. So ganz fiktiv geblieben ist Spinal Tap dann übrigens doch nicht: Die Band durfte bei mehreren Anlässen live auftreten, unter anderem auf dem Glastonbury Festival.
Und erinnert ihr euch noch an die fiktionale Band "Weird Sisters" aus der Verfilmung zu "Harry Potter und der Feuerkelch"? Nein? Das mag daran liegen, dass der Name der Band im Film nie genannt werden durfte. Die reale Band "The Wyrd Sisters" aus Kanada hatte Warner Brothers wegen der Ähnlichkeit des Namens verklagt. Das Wörtchen "weird" steht in diesem Fall nämlich nicht für "seltsam", sondern stammt noch aus dem Altenglischen und bedeutet so viel wie Schicksal – "Wyrd" also. Im Film wurden die Weird Sisters daraufhin lediglich als "die Band, die keine Einführung braucht" vorgestellt.
Natürlich gibt es auch solche, die Rockstars so verblüffend ähnlich sehen, dass man dahinter eine eindeutige Inspiration vermuten könnte. Da wäre zum Beispiel Justin Hawkins, der Lead-Gitarrist der britischen Rockband The Darkness, in seiner Cameo-Rolle als "Screaming Lord Sutch" im Film "Telstar" (2008). Auf der Bühne orientieren sich Justin Hawkins und seine Band eher am Stil des Glam Rock, in der Filmszene allerdings ähnelt er Alice Cooper. Aber nein: Screaming Lord Sutch (bürgerlich: David Edward Sutch) hat es wirklich gegeben und er hat wohl erst Musiker wie Alice Cooper geprägt.
Als nächster steht Jack White auf unserer Liste. Ob Schauspieler Johnny Depp wohl ein Fan von ihm ist? Schaut man sich Vergleich-Fotos an, fallen erstaunliche Parallelen auf. Mit seiner blassen Haut und den strubbeligen Haaren könnte Jack White als Vorbild für Rollen wie "Edward mit den Scherenhänden" oder "Sweeney Todd" gedient haben.
Und auch die Horrorserie "The Strain" hat einen Doppelgänger zu bieten: Gabriel Bolivar, gespielt von Jack Kesy, wirkt mit seinen langen schwarzen Haaren und dem schwarz-weißen Make-up wie eine Mischung aus Marilyn Manson, Peter Steele (Type O Negative) und Johannes Eckerström (Avatar).
Es gibt sicher weit mehr solcher Ähnlichkeiten als man denkt. Aber wir verstehen doch glatt, wenn sich einige Filmemacher bei der Maske ein Beispiel an den Rockstars nehmen – sie sind auch einfach cool! (ji)