Welcher Erzengel einst das Grundmaterial für die kalifornische Thrash Metal-Combo zur Verfügung gestellt hat, wird ein Geheimnis bleiben. Und die meisten Fans werden sogar sagen, dass himmlische Metallschürfer damit gar nichts zu tun hatten, sondern vielmehr düstere Unterweltsgestalten das Sagen haben. Wie auch immer, wir werden das hier nicht klären können, sondern halten uns in aller gebotenen Kürze an die wichtigsten Fakten: Metallica sind eine der erfolgreichsten Rockbands der Welt – über 100 Millionen verkaufter Alben sprechen da eine eindeutige Sprache.
1981 war es, als der Drummer Lars Ulrich auf die Idee kam, nicht mehr alleine zu lärmen, sondern Spielgefährten für seine Mission suchte, die Metal-Szene ordentlich aufzumischen. Nach längerem Herumprobieren fand er schließlich in James Hetfield (Rhythmus-Gitarre), Kirk Hammett (Solo-Gitarre) und Cliff Burton (Bass) die ideale Besetzung für seine Krach-Combo. Im April 1983 dann endlich das erste Konzert. James Hetfield erinnert sich: "Manchmal rissen wir Mädels auf und gingen mit ihnen nach Hause, damit wir zumindest mal duschen konnten. Wir kämpften wirklich ums nackte Überleben, aber rückblickend war es eine schöne Zeit."
Und es wurde immer schöner: Im Juli 1983 erschien das erste Album Kill 'Em All und erwies sich in Amerika als Rohrkrepierer, doch die Europäer fuhren ordentlich darauf ab. Als logische Konsequenz – und wegen des günstigen Wechselkurses – nahm die Band ihre zweite Platte Ride the Lightning in Dänemark auf. Langsam nahm das Metallica-Phänomen Fahrt auf. Sie wurden vom Label Elektra Records unter Vertrag genommen und begannen im September 1985 mit den Aufnahmen ihrer dritten Scheibe Master of Puppets. Das Album erreichte Platz 29 der US-Charts, und die Band ließ auf Tour sprichwörtlich die Puppen tanzen bis zum tragischen Unfalltod von Bassist Clive Burton. Der Tourbus verunglückte in Schweden auf vereister Fahrbahn, und Burton wurde dabei aus seiner Schlafkoje geschleudert. Er starb am 27. September 1986.
Doch die Show ging weiter. Neuer Bassmann wurde Jason Newsted, und bereits am 8. November 1986 spielten Metallica ihr nächstes Konzert. Knapp zwei Jahre später erschien das vierte Studioalbum ... And Justice for All, das auf Platz 6 in den US-Charts erreichte und an Halloween mit Platin ausgezeichnet wurde. Für den Song One gab's schließlich im Februar 1990 den lang ersehnten Grammy in der Kategorie Best Metal Performance. Kurze Zeit später begann die Arbeit am legendären "schwarzen Album" Metallica. Die Platte verkaufte sich bis heute allein in Amerika über 15 Millionen mal – nicht zuletzt dank Hits wie Enter Sandman und der Ballade Nothing Else Matters.
Danach wurde es ein wenig ruhiger, ehe die Band 1996 Load und 1997 ReLoad vorlegte – Alben, deren bluesige Ausrichtung unter Fans sehr kontrovers diskutiert wurden. Doch das war gar nichts zum Echo auf das achte Studioalbum, das im Juni 2005 veröffentlicht wurde. Die Bandmitglieder hatten turbulente Jahre hinter sich – mit reichlich persönlichen Problemen, diversen Aufenthalten in der Rehab und dem entnervten Ausstieg von Jason Newsted aus der Band. Auf St. Anger verarbeiteten sie ihre kollektiv aufgestaute Wut in elf rohen Nummern, die den meisten Fans die Haare zu Berge stehen ließen. Waren Metallica nach 20 Jahren am Ende ihrer Erfolgsgeschichte angelangt?
Doch Totgesagte leben am längsten! Den fulminanten Beweis legte die Band mit dem neuen Bassisten Robert Trujillo im Herbst 2008 vor. Death Magnetic will die letzten drei Alben vergessen lassen und knüpft musikalisch an die glorreichen Zeiten der Achziger und frühen Neunziger an.
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