Was haben Chop Suey, Vanilla Ice und Cherry Pie gemeinsam? Es handelt sich dabei um Nahrungsmittel – und um Musiker! Und hier erkennt man schon die enge Verbundenheit von Musik und Lebensmitteln. Was im ersten Moment lustig klingt, wird seit Jahren aktiv von einigen Forschern untersucht, weiß Xenia Hatzenbiller. Das aktuelle Ergebnis lautet: Die Symbiose dieser beiden wichtigen Lebenskomponenten kann unseren Appetit, die Stimmung am Tisch und sogar die Figur durchaus unterschiedlich beeinflussen.
Bereits im 18 Jahrhundert schrieb der deutsche Schriftsteller Christian Dietrich Grabbe: "Beim Essen ist Musik ein guter Prüfstein; denn ist das Essen gut, so hört man die Musik nicht." Diese Annahme lässt sich bis heute nachvollziehen, doch seitdem hat sich einiges mehr in der Ernährungslehre getan. Britische Wissenschaftler haben zum Beispiel einen Tipp für figurbewusste Damen: Das Essen in Begleitung von schneller und hektischer Musik – wie beispielsweise Hardrock – bringt den Menschen dazu, schneller zu futtern und weniger zu kauen, was wiederum den Körper in eine Stresssituation versetzt und sich negativ auf der Taille auswirkt. Entspannende Musik habe dagegen einen „verschlankenden Effekt“.
Eine weitere Studie der Oxford University will bewiesen haben, dass die passende Musik das Essen zehn Prozent leckerer macht, indem der Geschmack intensiviert wird. Sie behauptet zudem, dass bestimmte Töne sich positiv auf bestimmte Geschmacksnoten auswirken. So werden süß und bitter mit dem Klang des Klaviers besser wahrgenommen. Daher seien beispielsweise Songs von Madonna und James Blunt empfehlenswert zum Dessert.
Um diese kühne These zu prüfen, hatte sich British Airways dazu bereit erklärt, diese Studienergebnisse über den Wolken zu testen, da die Geschmackswahrnehmung in der Höhe bekanntlich um 30 Prozent abnimmt. Um bei den Speisen auf Zusatzstoffe verzichten zu können, ließ die größte britische Fluggesellschaft den Geschmackssinn ihrer Gäste durch richtige Musik intensivieren. Und da landestypische Gerichte besonders gut von Musik aus diesem Land verfeinert werden sollen, genossen die Passagiere das englische Frühstück am Bord begleitet von Johnny Marr oder Coldplay.
Doch auch umgekehrt wird ein Schuh draus – und die musikalischen Vorlieben der Köche spiegeln sich in ihren Gerichten wider. Angeblich lässt sich John Hurkes, ein Koch des US-amerikanischen Burger-Restauranst THE BULLDOG N.E, täglich von seinen Lieblings-Metal-Bands inspirieren. Sein bekanntestes Gericht "The Black Sabbath Pizza" ist eine Hommage an die 70er und ist unter anderem mit Englischer Wurst, geräuchertem Mozzarella, Tintenfischstücken in Béchamelsauce, lila Basilikum und Lavendelhonig belegt. Weitere Spezialitäten sind übrigens die "Slayer Pizza" und der "Danzig Burger". Wem's schmeckt ... (xh)