Dass man als Musiklegende nicht zwangsläufig unter einem Rockstern geboren wird, sondern der Weg zum musikalischen Olymp durch mehrere berufliche Umwege führt ist fast logisch. Xenia Hatzenbiller hat fünf wahre Geschichten ausgegraben, wie Metzgern Millionäre wurden.
Marilyn Manson – Musikjournalist
Dieser Mann ist Chaos in Person. Der König des Horrors und Verkörperung purer Anarchie. Umso schwerer fällt es einem daran zu glauben, dass Brian Hugh Warner, so sein echter Name, nach der Schule fleißig Journalismus und Theaterwissenschaften studierte. Anschließend arbeitete er sogar als Musikjournalist. Vermutlich wurde seine Karriere durch diese Erfahrung geprägt, denn neben über 50 Millionen verkauften Tonträger ist er als Aquarelle-Maler bekannt und seine Kollektion wurde sogar 2010 in der Kunsthalle Wien ausgestellt.
Serj Tankian – Buchhaltungssoftware-Unternehmer
Als Sohn armenischer Immigranten studierte er nach der Schule in Los Angeles Marketing und gründete anschließend sogar ein eigenes Buchhaltungssoftware-Unternehmen. Als Student der California State University widmete er sich zum ersten Mal seiner neuen Leidenschaft – der Musik, was im Endeffekt sein Leben veränderte. Als Businessman und Chef einer eigenen Firma nahm er vier Jahre lang Gesangsunterricht, bis er letztendlich 1995 zusammen mit drei Freunden der armenisch-amerikanischen Gemeinschaft die Band System Of A Down gründete. Das im Studium erworbene Wissen hilft Tankian aber immer noch, zum Beispiel bei der Gründung seiner eigenen Plattenfirma, welche besonders kreativen Musikern Starthilfe bietet.
Tom Araya – Atemtherapeut
Der Slayer-Frontmann ist geborenes Rock-Naturtalent. Durch seinen Bruder entdeckte er bereits im Alter von acht Jahren die Bassgitarre und Liebe zu harter Musik. Sein Vater bestand aber darauf, dass der Sohn nach der Schule was Vernünftiges mit seinem Leben anfange und ließ er sich zum Atemtherapeuten ausbilden. Dabei hat Araya gelernt, wie man Medikamente dosiert, Blut abzapft und einige Prozeduren wie z.B Intubation durchführt. Während der Ausbildung hat er seine Band aber nie vernachlässigt und nutzte jede freie Minute, um zu musizieren.
Mick Jagger- Eisverkäufer
Kaum zu glauben, aber Sir Michael Philip Jagger, der 2003 zum Ritter geschlagen wurde, trägt nun seit gut 20 Jahren einen Ehrendoktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Kein unbedeutendes Detail für den Frontmann einer der langlebigsten und kommerziell erfolgreichsten Gruppen in der Rockgeschichte. Doch schon während der Schulzeit kümmerte er sich um sein finanzielles Wohl und arbeitete als Eisverkäufer.
Ozzy Osbourne – Klempner und Schlachter
Der stolze Familienvater und Black Sabbath-Star hatte nicht immer ein luxuriöses Leben und musste sich den Platz unter der musikalischen Sonne wortwörtlich durch Schweiß und Blut sichern. Im Alter von 15 Jahren schmiss er die Schule und arbeitete eine Zeit lang als Klempner. Diese Wahl gefiel ihm auf Dauer jedoch nicht und so wechselte er in ein Schlachthaus, wo er rund 250 Rinder und Schafe am Tag schlachten musste. Auch diesen Job verließ der junge Ozzy nach wenigen Monaten und arbeitete später zusammen mit seiner Mutter auf einer Fabrik, wo die beiden Autohupen testeten. Da er aber mit dem Verdienst unzufrieden war, schlug er eine kriminelle Laufbahn ein, um an das schnelle Geld ranzukommen. Seine berühmtesten Tattoos - OZZY auf den Knöcheln, das Wort "thanks" auf der Hand sowie zwei glückliche Gesichter auf jedem Knie entstanden während seines sechswöchigen Knastaufenthalts. (xh)