Es gibt diese Bands, deren Geschichte erzählt sich wie ein Märchen: in der Schule kennengelernt, beste Freunde geworden, die Liebe zur Musik geteilt, zusammen in der Garage gejammt und schließlich auf den Bühnen der Welt performt. Es gibt sie noch, diese musikalischen Zusammenschlüsse fernab von gruseligen Castingsshows. Zugegeben, es ist eine aussterbende Spezies, aber Franka Langer hat für euch ein Prachtexemplar ausgegraben. Also mummelt euch in eure Decken und hört das Märchen von Skatastrophe, fünf Jungs aus Karben, die sich dem Skapunk verschrieben haben:
Es war einmal eine kleine Schule in der überschaubaren Stadt Karben im Apfelweinländle Hessen. Dort beschloss ein eifriger Schüler namens Arne eine Coverband auf die Beine zu stellen. Großartig sollte sie werden und auf den Namen Skatastrophe hören. Das Projekt entwickelte sich prächtig und als sich die Schulzeit schließlich dem Ende entgegen neigte, beschlossen die Knaben, außerhalb der Schulmauern weiter zu machen. Natürlich mussten leichte Veränderungen in Kauf genommen werden. Der kleine Schlagzeuger, noch fleißig die Schulbank drückend, wurde durch eine ältere Version ersetzt, und die Tenorsaxophonistin flüchtete alsbald in die Fremde.
Fast drei Jahre sind seit der Idee des Musiklehrers nun vergangen, und – um das Märchen nun aufzulösen – die Band ist nicht gestorben sondern lebt noch heute. Und zwar in Version 2.0: Die Cover wurden inzwischen durch eigene Nummern ersetzt, und die Giganzahl konnte kontinuierlich gesteigert werden. Obwohl es sie zum Studieren in verschiedene Städte fernab der Karbener Idylle trieb, kehren die Jungs für das gemeinsame Musizieren doch immer wieder zurück.
Schließlich gibt es auch einiges, über das man zu singen hat: korrupte Politiker à la Ulla Schmidt, stumpfsinnige Affen in Uniform oder auch unverschämte Brandanschläge des Heiko K. auf Saxophonisten Marci. Ja, man merkt es schon, diese Jungs sind "geboren, um Menschen zu bewegen". Und inzwischen können sie ihre Musik auch mit dem (nötigen) Theoriewissen untermauern, zwei von ihnen studieren nämlich Musikwissenschaft ("um ähnlich wie ein Eunuch zu wissen, wie es rein theoretisch funktionieren könnte"). Sie selbst bezeichnen sich als überdurchschnittlich lebensbejahend und versuchen stets "Spaß mit einem kritischen Aspekt zu verbinden". Ihr Motto: "Party, Gigs und Apfelwein!"
Die Bühnen der Welt konnten die Jungs ehrlicherweise noch nicht erklimmen, die hessischen und pfälzischen allerdings schon. Momentan befinden sie sich mitten in einem Battle of the Bands in einem Musikclub in der Nähe von Darmstadt. Also ihr lieben Karbener Mannen, wir drücken euch die Daumen!
Heiß geworden auf Skatastrophe im Eigenheim? Klickt euch rein, schafft euch die EP "Bullenhitze" an oder lasst euch einfach auf ihrem nächsten Gig blicken... (fl)