God Gave Rock & Roll to You! Und was machen KISS daraus? Wir sind zutiefst erschüttert, was aus unseren geliebten Creatures of the Night geworden ist. Sie hatten Nothin' to Lose als ihnen nach gefühlten Äonen der Langeweile mit Sonic Boom endlich wieder ein hörbares Album gelungen war. Eine Tour – All for the Glory – steht auf dem Programm und A World Without Heroes sollte ein Ende haben. Wir treuen Fans von der KISS Army hatten unsere Plateau-Boots schon poliert und das Make-up erneuert, doch jetzt All Hell's Breaking Loose!
Aber der Reihe nach. Es begann alles mit KISS' Auftritt im Februar bei "Wetten dass". You Wanted the Best, You Got the Best – dachten wir jedenfalls, auch wenn stimmlich ein paar Unklarheiten (sorry, Paul) herrschten. Backstage gaben sie ein paar launige Interviews und dann passierte beim Meet and Greet das Unfassbare: Ein Funktionär des ZDRK (Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter) trat vor und bat für Beth um Asylum.
Damit nahm der Psycho Circus unaufhaltsam seinen Lauf. Beth (ihres Zeichens eine junge Kaninchendame der Rasse Deutscher Riese, zarte sieben Kilo leicht, lackschwarzes Fell) hoppelte in Unholy Mission auf Paul Stanley zu, hopste auf seinen Schoß und verpasste ihm damit den Magic Touch. The Starchild reagierte sofort: "Du bist mein Reason to Live!", sagte, ach was Shout it Out Loud mit glasigen Augen. "Talk to Me", flehte er das Tier an und fügte hinzu: "I Was Made for Lovin' You", doch die durchtriebene Beth entwand sich seiner Umarmung und rieb sogleich ihr Köpfchen an Eric Singers Knie. The Cat, der gerade noch angewidert das unwürdige Spektakel seines Frontmanns beäugt hatte, war ebenfalls verloren. (You Make Me) Rock Hard keuchte er gierig und versuchte sich das Hasenmädchen zu greifen, doch der kleine Destroyer zog schon weiter. "Hide Your Heart!", schrie Gene Simmons noch warnend in Richtung Spaceman Tommy Thayer, doch "Nothing Can Keep Me From You" war nur Augenblicke später die überraschte Reaktion des Gitarristen. "Everytime I Look at You", schmachtete er die Bestie an, "wünsche ich mir nur eines: Hold Me, Touch Me!"
Gene versuchte zu fliehen. Hektisch kramte er sein Handy aus seinen Dämonen-Outfit und drückte ein paar Knöpfe: "Calling Dr. Love, wir haben einen Notfall!", brüllte er ins Telefon. Tears Are Falling. "Ich habe mein Love Gun nicht zur Hand, sonst könnte ich ihr ein Ende bereiten", jammerte er seinem Gesprächspartner ins Ohr und versuchte dabei der Hasenlady auszuweichen, die ganz offensichtlich Dressed to Kill und eindeutig Hotter Than Hell war. Der Angerufene hatten anscheinend keine passenden Ratschläge, denn Gene drohte jetzt unverhohlen: "Don't You Let Me Down! Diese Kreatur Danger Us. Es ist die Hölle!! Ich bin sicher, dass You Sure Know Something." Er machte einen erstaunlich geschmeidigen Satz über das Karnickel, das schon wieder angewanzt kam, verlor aber dabei das Handy. Eine andere Taktik musste her: Revenge! Er baute sich vor dem nur milde erstaunten Nager auf und drohte mit Smashes, Thrashes & Hits, schrie "I'm A Legend Tonight und außerdem höchst Radioactive" doch der Erfolg war übersichtlich. Wie ein Rocket Ride schoss das Kaninchen aus dem Stand in Genes Arme und alles war verloren. Ihm wurde Hot and Cold. Es war ihm, wie When Lightning Strikes und er schnurrte leise: "I'm an Animal".
Das trug sich alles vor etwa fünf Wochen zu. Unsere Informantin, Christine Sixteen, berichtete so drastisch von Crazy Nights, dass man inzwischen selbst in Detroit Rock City befürchtet, dass Heaven's on Fire. Wird Beth mit den Jungs Forever einen Carnival of Souls veranstalten, Russian Roulette mit unseren Nerven spielen und Never Enough bekommen? Wir wissen es nicht, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und eine Chance gibt es noch: Es kann sein, dass der Osterhase seinen Oath löst und die Dynasty weiter gehen kann, geschminkt oder Unmasked mit Rock & Roll All Nite. Das sind die Thrills in the Night. (cm)