Manchmal ziehen sie tatsächlich ihre Hosen aus. Insofern ist der Name ihres Debütalbums "Take off your pants and dance" durchaus wörtlich zu nehmen. Andreas Babiak hat die vier Jungs der Biberacher Band "Fartlecats" getroffen und mit ihnen über ihre Ziele und ihren ganz eigenen Musikstil gesprochen.
"Die Musik entsteht aus Spaß. Ich schreibe die Texte auf Englisch, begleite sie mit meiner Akustikgitarre und spiele sie dann bei der nächsten Bandprobe vor. Die anderen steigen einfach mit ein", erzählt der 19-jährige Sänger, Martin Kohler. Er ist der Mädchenschwarm, sagen die anderen aus der Band.
Kennengelernt haben sie sich in der Schule. Und seit dem machen sie gemeinsam Musik. Mittlerweile haben sie schon gut 30 Auftritte bestritten. In den Anfängen wurde ausschließlich gecovert, "bis wir die Coversongs durch unsere eigenen Lieder ersetzen konnten", berichtet Martin. Für den ungewöhnlichen Bandnamen Fartlecats haben sie sich übrigens entschieden, weil der absolut einzigartig ist. "So kann man uns im Internet immer gleich finden", sagt Martin. Das englische Wort Fart (= Furz) wurde deshalb auch bewusst gewählt.
Eher zufällig dagegen sei ihr erster Longplayer entstanden. "Wir wollten bessere Aufnahmen haben, damit wir uns mit ihnen für Konzerte und bei Radiosendern bewerben können. Das Album war gar nicht geplant." Aber als sie dann schon im Studio waren und einen Song nach dem anderen aufgenommen hatten, war ein Album die logische Schlussfolgerung. "Unser Tontechniker hatte richtig Bock, Lieder mit uns aufzunehmen. Er war ehrgeizig und hat uns gefördert." Nach vier Monaten im Studio war die Scheibe dann fertig. Der Titel des Albums ist eine Anlehnung an einen Song der Punkrocker von Blink182. "Take off your pants and dance", klingt jedenfalls vielversprechend und die Jungs verraten, dass sie manchmal auf ihren Konzerten beim letzten Lied ihre Hosen runter lassen. Die Verbindung zu Blink182 trifft nicht nur auf den Titel zu, ihre Musik klingt ähnlich rockig. "Wir machen Punk mit Herz", sagt Bassist Fabian Merk. "Wir spielen Rock, sind eher eine Partyband und haben unseren eigenen Weg gefunden, Musik zu machen."
Es würde zu viele Metal-Bands geben, "aber in Sachen Rock gibt es hier in der Region wenig", sagt Gitarrist Mathias Hipper. "Wir wollen uns hier in der Region einen Namen machen und dann auch bald raus aus Biberach", plant Sänger Martin. Ihre Ziele haben sie schon fest vor Augen: "Viele Auftritte, eine kleine Tour und ein Gig auf dem Southside!" Die bisher größte Herausforderung für die Jungs war die Finanzierung ihres Albums. "Wir haben auf der Straße gespielt und uns somit etwas verdient", erzählt der 17-jährige Schlagzeuger Jonas Hipper.
Als sie gehen, drücken sie mir noch ihre Platte in die Hand. Das Design ist optisch besser als so manche Platte berühmter Musiker. Alexander Kohler sei dafür verantwortlich, erzählen sie mir. Als ich mich auf den Heimweg mache und die Platte abspiele, fühlt sich das Gewühl durch den Feierabendverkehr gut an. Der Rock ist laut und schroff. Songs bei dem man mitschreien und mitwippen will, ganz egal ob man die Hose noch an hat oder nicht. (ab)