Wer sich jetzt von Mathe verfolgt fühlt hat richtig gelesen! Hier geht es um Pi! Aber natürlich nicht um die Kreiszahl, sondern um die vierköpfige Dresdener Alternative Band [pi!], die ihre neue EP "Amatevi" am Start hat. In welchem Umfang (mathematischer Witz inklusive!) die Band in den nächsten Jahren erfolgreich werden könnte, ahnt Laura Fiegenschuh.
2011 waren sie bereits auf der Alternastage von Rock am Ring und Rock im Park zu sehen, der Rolling Stone schrieb damals: "Wie gut, dass die Dresdener [pi] den musikalischen Reigen eröffnen, einen stimmungsvollen Gig vorlegen und die verkaterte Gruppe vor der 'Alternastage' langsam aus dem Dämmerzustand rockt." Na das klingt doch tatsächlich nach einer gelungenen Festival Premiere! Aber warum genau haben die Rocker das Zeug, die ganz großen Dinger zum Wackeln zu bringen?
Die Sachsen sind eben nicht wie jede andere Band! Bereits 2009 wurden sie vom Dresdener Stadtmagazin als Bester Newcomer 2009 ausgezeichnet. Sie begeisterten auf der Berliner Fanmeile 2010 die größte Partycrowd Deutschlands. 2011 wurden sie im Zuge eines Wettbewerbs als beste Uni-Band des Landes gewählt, und im gleichen Jahr erschien auch ihr erstes Album "A Perfect Beginning". Die Songs auf "Amatevi" sind vollständig analog und ohne digitalen Effekte produziert. Eingespielt haben sie alles selbst in den HORUS Studios, in denen auch schon die Guano Apes ihre Platten aufnahmen.
Die EP zeigt mit nur sechs Titeln ein breites Spektrum an guter Musik und verdeutlicht vor allem den Facettenreichtum der Vier. Ihr Sound ist alles andere als Mainstream, und sie lassen sich in keine Schublade stecken. Der erste Titel "Paris" ist angenehm rau, und es fällt schwer, die Füße still zu halten. Der Song bleibt noch stundenlang im Kopf, was auch an der genial passenden Stimme von Christoph Meisselbach liegt! So geht es auf der EP auch weiter, man bekommt mal Lieder zu hören, die ein bisschen als Grunge durchgehen könnten, aber im Refrain wieder etwas zahmer werden, wie beispielsweise "Vortex". "She Goes" stimmt dann ruhigere Töne an, die aber auf ganzer Linie überzeugen. Der Song ist deutlich gefühlvoller und beweist, dass die Sachsen sich auch in den leiseren Gefilden zuhause fühlen. Mein absoluter Lieblingstitel der EP ist allerdings "Break". Der beginnt recht aggressiv, schmiegt sich im Refrain aber an die Ohren und bleibt im Kopf. Nach der zweiten Strophe wird's deutlich leiser, zum Ende hin entfacht er dann nochmal seine volle Gewalt.
Nach den sechs Titeln ist man wirklich traurig, dass es vorbei ist. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es nach dieser Scheibe mit der Karriere der Dresdener steil bergauf geht!
Die EP erscheint am 3. Mai und ist jetzt schon vorab hier zu haben. Dabei ist das Vertriebsmodell ziemlich ungewöhnlich, man darf nämlich zahlen so viel man will! Aber ganz ehrlich, niemand, der etwas von Musik versteht, würde für diese EP nur einen Centbetrag löhnen, denn selten bekommt man noch so gute, bodenständige Rockmusik auf die Ohren! Auch wenn ich nie gut in Mathe war, [pi!], ihr habt einen neuen, begeisterten Fan! (lf)