Wenn ein Film richtig knallt, liegt es häufig auch am gelungenen Soundtrack. Meist sind das Zusammenstellungen von Liedern verschiedener Künstler. Doch es gibt auch Filme, zu denen eine einzige Gruppe die ganze Musik liefert. Und um genau die soll es hier gehen. Daniel Kirschey stellt euch drei gelungene Exemplare vor:
Mit am bekanntesten dürfte wohl der Soundtrack zu Flash Gordon sein. Die Comicverfilmung aus den Achtzigern ist nicht nur ein amüsanter Science Fiction-Streifen. Der Trash-Film begründete auch die Gepflogenheit, sofort das markante "Ahhhaaa ... Savior of the Universe" zu singen, sobald irgendjemand das Wort "Flash" gebraucht. Dabei hat man die Stimme von Freddie Mercury im Kopf. Er singt zwar lediglich zwei Songs ("Flash's Theme" und "The Hero"), der Rest ist instrumental, doch der typische Queen-Sound ist unverkennbar. Produzent Dino de Lautrentiis fragte die Briten, ob sie die Musik beisteuern wollten. Die Band sagte zu, obwohl sie gerade mit ihrem Album "The Game" beschäftigt war.
Vier Jahre später gelang es Dino De Laurentiis erneut, eine bekannte Rock-Gruppe für die Musik zu einem seiner Filme zu verpflichten. Wieder für einen Science Fiction-Streifen. Die Rede ist natürlich von Dune – Der Wüstenplanet. Der Film zeigt Frank Herberts Buch in der Vision David Lynchs. Ob sie gelungen ist ... darüber streiten manche noch heute. Der Score von Toto dagegen ist über jeden Zweifel erhaben. Die meisten kennen die Band wohl durch "Africa", das noch heute fast täglich von einigen Radiosendern gedudelt wird. Die Musik zu Dune kommt ganz ohne Gesang aus. Toto nahm sie zusammen mit den Wiener Symphonikern und dem Chor der Volksoper Wien auf. Die Stücke sind mal episch und mal sind sie hektisch wie in "Robot Fight". Lediglich "Prophecy Theme" ist nicht von Toto. Das komponierte Brian Eno.
Bewegt man sich ein wenig in der Zeit zurück, ist noch ein besonderer Rock-Soundtrack zu finden. Gemeint ist die Musik zu Roger Cormans The Trip. Im Film sind bekannte Schauspieler wie Peter Fonda und Dennis Hopper zu sehen, die sich später mit Easy Rider unsterblich machen sollten. In The Trip geht es nicht um Motorradromantik, sondern um die Droge LSD. Das Drehbuch stammt übrigens von Jack Nicholson. Da The Trip aus langen surrealen und absurden Passagen besteht, die versuchen, den LSD-Rausch audiovisuell ins Kino zu tragen, spielt die Musik dazu eine wichtige Rolle. Verantwortlich dafür war die Blues-Rock-Band The Electric Flag, zu der auch Mike Bloomfield gehört. Im Gegensatz zum Film, der ziemlich gemischte Rezensionen erhielt, lobten Kritiker besonders die Musik, die teilweise einen fast jazzigen Sound hat.
Das sind natürlich bei weitem nicht die einzigen Rock-Soundtracks. So steuerte die Krautrock-Gruppe Popol Vuhl die Musik zu Werner Herzogs Aguirre – Der Zorn Gottes bei. Queen kreierte ebenfalls den Soundtrack zu Highlander. Auch David Bowie komponierte Lieder für einen Film: Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Im Film spielt sich David Bowie sogar selbst und gibt ein Konzert. Und das sind alles ältere Filme. Es gibt auch neuere mit guter Rockmusik ... aber das ist – wie es so schön heißt – eine andere Geschichte. (dk)