HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, LENA!!!!!
Love, oh Love! Im Konfettiregen der Osloer Telenor Arena steht ein 19-jähriges Mädchen im unscheinbaren, schwarzen Cocktail-Kleid und kann nicht fassen, was da gerade mit ihr geschieht. Lena Meyer-Landrut hat soeben den Eurovision Song Contest 2010 gewonnen und damit ganz Deutschland und sich selbst in die wohl schönste Jubel-Schockstarre seit langem gestürzt. Mit einem Ergebnis von 246 Punkten und damit über 70 Zählern Vorsprung vor ihren Kontrahenten aus 24 europäischen Nationen machte die Hannoveranerin am gestrigen Abend ein echtes Musik-Märchen wahr – für sich selbst und für uns alle. Und für Felix Klein, der sich die ganze Show angesehen hat und – dank der Grusel-Acts der anderen Länder – schon sehr schnell sicher war, wer den Champagner am Ende öffnen darf.
Bei Buchmachern und Kennern der Szene war Lenas Song "Satellite" bereits im Vorfeld des Finales als einer der Hauptfavoriten auf den Sieg gehandelt worden. Aber Hand aufs Herz, wer von uns hätte jemals ernsthaft daran geglaubt, dass ein deutscher Beitrag nach der Einführung des Zuschauer-Votings jemals wieder einen Grand Prix gewinnen würde? Mit ihrem Sensationserfolg hat Lena uns den Glauben an uns selbst und an den Eurovision Song Contest zurückgegeben. Der seit Jahren als Politikum verschriene Sängerwettstreit hat gestern Nacht bewiesen, dass es ihm um mehr geht als nur um Spektakel und Sympathiebekundungen unter benachbarten Staaten.
Was diesen Sieg zu einem Märchen macht: In allen Phasen ihrer Blitzkarriere ist Lena Meyer-Landrut sie selbst und sich selbst treu geblieben. Von ihrer ersten Performance in Stefan Raabs Casting-Show "Unser Star für Oslo" über ihren unglaublichen Charterfolg in Deutschland bis zu dem Zeitpunkt, als zum ersten Mal hieß "Our 12 points go to... Germany!" war sie – einfach Lena. Sie brauchte weder eine spektakuläre Bühnenshow noch ein wallendes Ballkleid oder ein 20-köpfiges Tanzensemble, um ganz Europa zu verzaubern. In ihrer so sympathisch durchgeknallten Art tänzelte sie über die Bühne und versprühte eben jenen unverwechselbaren Charme, mit dem sie schon ganz Deutschland im Sturm erobert hat. Es war der Auftritt ihres (bisherigen!) Lebens. Daran besteht kein Zweifel.
Abschließend bleibt eigentlich nur eines zu sagen: DANKE Lena! Dafür, dass Musik-Deutschland in Europa wieder mitreden darf. Dafür, dass du uns einen wahnsinnigen Abend und eine rauschende Grand-Prix-Party beschert hast. Dafür, dass du einfach so bist wie du bist! Und last, but not least soll bei all den Lobeshymnen natürlich einer nicht in Vergessenheit geraten: DANKE Stefan! Dafür, dass wir alle wieder ein bisschen Frieden mit dem ESC schließen durften!