Die Würfel sind gefallen! Nach Dursti hat's auch Jennifer mit ihrer gewaltigen Röhre erwischt. Deutschland wird die Welt beim Grand Prix nicht rocken, sondern verzaubern! Lena Meyer-Landrut hat das Rennen gemacht, und wir fiebern mit ihr. Da vergessen wir auch gerne unsere sonstige Vorliebe für die Stromgitarre und hoffen, dass ihr "Satellite" am 29. Mai nicht gleich im Orbit verglüht, sondern in eine stabile, hohe Umlaufbahn einschwenkt. Wir drücken jedenfalls fest die Daumen!
Das Finale von "Unser Star für Oslo" war letztlich doch spannender als erwartet. Lena Meyer-Landrut, seit ihrem ersten Auftritt Liebling der Feuilletons und damit eigentlich ungeeignet für den Massengeschmack, fand sich mit der gleichaltrigen Jennifer Braun im Wettbewerb. Jennifer, die sich von Show zu Show gesteigert und im Halbfinale sogar den grandiosen Christian Durstewitz aus dem Weg gefegt hatte, machte selbstbewusst den Anfang mit dem netten Lied "Bee". Damit kam sie deutlich besser zurecht als Lena, der man die Anspannung anmerkte und auch, dass sie mit Blümchen und Bienchen wohl nicht ganz so viel anfangen kann. War die Favoritin am Schwächeln? Beim zweiten Song "Satellite", den Jennifer als Ballade performte, konnte sie aber wieder punkten. Ihre rotzige Variante kam deutlich besser an.
Es wurde spannend: Jede der beiden durfte einen individuellen Song präsentieren, und Jennifer warf mit dem maßgeschneiderten "I Care For You" ein ordentliches Pfund in die Waagschale. "Love Me" bat dagegen Lena, ein von Stefan Raab komponiertes Lied, dessen Text sie selbst geschrieben hatte. Sie fühlte sich sichtlich wohl damit, doch das Publikum war anderer Meinung. "Satellite" sollte ihr Oslo-Song werden! Die Überraschung über diese Entscheidung bekam sie irgendwie in den Griff und brachte ihren Satelliten auch in der zweiten Runde gegen die enorm starke Jennifer überzeugend in Position. Dann war wieder Volkes Stimme gefragt, und die letzte Abstimmung des Tages bescherte der Nation Lenas dritte Variante von "Satellite" an diesem Abend. Fassungslos, aufgeregt, 'voll fett gefreut' und mit Tränen in den Augen gab es die 'verdammte Scheiße' schrägste Version. Wir sind gespannt, was sie sich für Oslo einfallen lässt. Viel Glück!