Metal aus Luxemburg? Aber klar doch! 2009 gegründet, haben An Apple A Day in diesem Jahr das "Metal Battle Letzebuerg" gewonnen und durften deshalb sogar beim Wacken Open Air die Bühne rocken. Das Festival liegt schon etwas zurück, aber die Musiker standen Laura Fiegenschuh trotzdem Rede und Antwort über ihre Erfahrungen und Vorstellungen von Metal!
SdR: Seit 4 Jahren macht ihr zusammen Musik, wie habt ihr eigentlich zusammen gefunden?
AAAD: Wir kannten uns eigentlich schon bevor wir angefangen haben, Musik zusammen zu machen. Nach und nach wurden wir dann natürlich auch musikalisch aufeinander aufmerksam. Wir waren alle noch recht jung und hatten in unserer Freizeit eh nichts besseres zu tun, also haben wir oft geprobt. Zu dieser Zeit waren unser Sänger und Gitarrist noch in einer anderen Band, aber wir haben uns trotzdem schon gut gekannt. Irgendwann wurde aus einer jugendlichen Garagenband ein ernst zu nehmendes Projekt, weshalb auch einige Wechsel in der Bandbesetzung notwendig waren. So fanden wir dann letztendlich zusammen.
Es gibt ja das Sprichwort "An apple a day, keeps the doctor away". Habt ihr Angst vor Ärzten oder wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Es wäre gelogen zu behaupten, wir hätten nicht an das Sprichwort gedacht als wir uns einen Bandnamen ausdenken sollten. Aber vor allem wollten wir einen Namen haben, der die Leute zum Nachdenken anregt. Es gibt in der Gesellschaft immer noch Vorurteile unserem Musikstil gegenüber. Metal bedeutet für viele schwarze Klamotten und Texte über Tod und Satan. Wir wollten einen Namen, der für Metal anormal ist, der also zeigt dass man nicht immer den Klischees entsprechen muss. Außerdem haben wir in unseren Texten, wenn es auch nicht so klingen mag, vorwiegend positiv gemeinte Kritik. Die Musik wirkt wohl eher negativ, aber die Lyrics sind Verbesserungsvorschläge für eine bessere Gesellschaft. Diese positive Einstellung sollte sich also auch in unserem Bandnamen widerspiegeln.
Gibt es Bands oder Künstler, die ihr als Inspiration nennen würdet?
Jeder von uns hat natürlich seine eigenen Vorbilder und Idole, da unsere Ursprünge in unterschiedlichen Musikstilen liegen. Aber wir haben auch Bands die uns alle gleichermaßen inspiriert haben, und die deswegen natürlich auch unsere Lieder und unseren Sound beeinflussen. Zwei sehr wichtige Bands für uns sind Job For A Cowboy und Whitechapel.
Wer schreibt bei euch die Songs? Oder seid ihr alle am Prozess beteiligt?
Wir haben da eigentlich keinen festen Ablauf. Jeder von uns bringt seine eigenen Ideen mit rein. Wir sind der Meinung, dass man davon profitieren muss, wenn man fünf Köpfe mit unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen in einem Raum hat. So hat jeder die Möglichkeit, an jedem Song beteiligt zu sein. Natürlich schließt dies nicht aus, dass man genau deswegen auch manchmal streitet. Aber das ist uns lieber, als einem Einzelnen das Schreiben zu überlassen.
Wo nehmt ihr die Ideen für eure Songs her?
Unsere Ideen entstehen meistens im Alltag. In unseren Texten verarbeiten wir vor allem unsere privaten Probleme und Sachen, die uns an der Welt wie sie aktuell ist stören. Musikalisch sind unsere Songs immer eine Mischung aus eigener Kreativität und natürlich auch aus Einflüssen von Bands die man sich anhört. Es ist schwierig etwas zu schreiben, was es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Oft kommen die besten Ideen für neue Songs dann, wenn man gerade keine Möglichkeit hat, diese festzuhalten. Sei es bloß aus Langeweile oder durch Zufall beim Pfeifen oder Summen.
Gibt es den ein oder anderen Track, den ihr besonders gerne spielt?
Einen Song den wir besonders gerne spielen, ist "Dethroned" von unserer EP "Fall of Thera". Es ist einerseits der erste Song, den wir von dieser CD geschrieben haben und anderseits haben wir mit ihm fast immer unsere Konzerte begonnen. Das heißt dieser Song steht natürlich auch dafür, was wir alle am liebsten machen: auf der Bühne stehen und abrocken.
Dieses Jahr habt ihr dem Wacken Open Air so richtig eingeheizt. Wie war es für euch vor so einem riesigen Publikum zu spielen?
Es war für uns alle bis jetzt einmalig, vor einem so großen Publikum zu stehen. Natürlich waren wir alle sehr aufgeregt und es war das erste Mal seit längerer Zeit, dass man bei uns eine gewisse Anspannung spürte. Nichtsdestotrotz war es bis jetzt wohl der beste Moment für uns. Es war eine riesige Freude auf dem Wacken sein zu können und vor allem auf einer solchen Bühne stehen zu dürfen.
Was stellt ihr euch musikalisch für die Zukunft vor? Vielleicht nochmal das WOA?
In erster Linie werden wir ein Album schreiben, mit dem wir uns dann auch bei Labels bewerben werden. Dann werden wir natürlich auch versuchen so viele Konzerte wie möglich zu spielen. Sollten wir die Möglichkeit bekommen, das WOA ein weiteres Mal zu besuchen, werden wir das natürlich tun. Vielleicht ergeben sich noch andere Festivals in den nächsten Jahren. Wir werden jedenfalls alles tun, um auf uns aufmerksam zu machen!
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei euren Plänen! Rock on! (lf)