Zwei Tage lang kämpften 19 hessische Newcomerbands um den heißbegehrten Einzug ins nationale Emergenza-Finale in Berlin. Unsere Reporterin Corinna Würzberger war in der Frankfurter Batschkapp mit dabei:
Es sind zwei sehr lange, von vorne bis hinten mit Rock zugepackte, sehr vielfältige und stimmungsgeladene Tage, mit denen der Traditionsclub das diesjährige Pfingstwochenende ausklingen lässt. Anders als bei den vorherigen Runden entscheidet das Publikum diesmal nur über die Top Five. Eine Expertenjury aus dem Musikbusiness bewertet diese danach ihrerseits und legt das endgültige Ergebnis fest. Der Gewinner des ersten Tages tritt in einem Stechen noch einmal gegen den Gewinner des zweiten Tages an.
Heavy Pleasure, die Indie-Rocker aus Griesheim, sehen wie immer lässig und super rockstarmäßig aus, im Vergleich zur Konkurrenz merkt man ihnen jedoch ihr zartes Alter und das Lampenfieber an. Ihre Show wirkt ein bisschen steif, und leider schaffen sie es nicht in die Jurywertung. In Sachen Show macht ...NOT dagegen so leicht keiner etwas vor, die mit ihrem megacoolen Mix aus Rock und HipHop die ganze Halle zum Bouncen und Abfeiern bringen. Zudem steigt der Frauenanteil vor der Bühne während des Auftritts der sechs Frankfurter Jungs enorm an. Dabei kommt ein wohlverdienter zweiter Platz heraus. Moday Vu aus Marburg heizen mit ihrem groovigen Funk- und Dubstep-Einlagen dem Publikum ordentlich ein. SoundLaden, die Bläser in der Kapelle haben und eine Frau am Mikro (die einzige an diesem Abend!), erreichen nur einen Punkt weniger als der Fünftplazierte. Spontan entscheidet daher Sabrina Lüftner, die charmant, mit flapsigen Sprüchen und markant feurigroten Haaren durch den Abend führt, die Franken ebenfalls mit in die Jurywertung aufzunehmen. Obwohl sie als letzte Band des Abends auftreten, können Ira Antea sowohl beim Publikum als auch bei der Jury enorm punkten. Die Frankfurter Trancecore/Alternative-Metaller ziehen das buntgemischte Publikum voll in ihren Bann und regen auch den Letzten zum Pogen an. Kein Wunder, dass sie als Sieger des ersten Finales hervorgehen.
Auch der zweite Tag hat wieder einiges zu bieten: Rock pur oder mit HipHop-, Ska-, Jazz-, Funk- und Southern-Elementen. Für jeden ist was dabei! So begeistern Maze mit ihrem deutschen Rock-HipHop und landen auf einem erfolgreichen dritten Platz. Die bayrische Punkrockband Hazel The Nut, die sich wie schon SoundLaden am Tag zuvor wohl etwas im Bundesland geirrt hat, dominiert den Abend mit ihrem vollen und schon sehr professionellen Sound, der einfach Spaß macht. Beim Stechen mit Ira Antea müssen sie sich jedoch geschlagen geben.
So wird Hessen nun von den Frankfurter Metallern vertreten, und die bekommen die Gelegenheit, ihre Musik und ihre Message einem noch größeren Publikum zu präsentieren. Wir drücken fürs nationale Finale jedenfalls die Daumen! (cw)