Im Jahr 2002 entstand die Initiative zu SchoolJam. Das Ziel des Non-Profit-Projekts ist die Förderung und Unterstützung junger Nachwuchsbands und Musik an Schulen. 2008 wird der Verein SchoolJam e.V. gegründet und Jahr für Jahr von immer mehr Partnern gefördert. Darunter das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Spiegel Online, die GEMA-Stiftung, zahlreiche Radiosender – und die Musikmesse Frankfurt, wo in diesem Jahr das Finale des SchoolJam-Wettbewerbs stattfand. Unsere Reporterin Jessica Iser war dabei.
Von Mitte September bis Mitte Dezember haben interessierte Schülerbands Zeit, sich mit ihren Musikaufnahmen für die jährliche SchoolJam-Runde zu bewerben. 120 Teilnehmer werden nach und nach herausgefiltert, über die RegioFinals auf 30 reduziert, bis am Ende nur noch acht Bands ins Wettbewerbsfinale zur Musikmesse dürfen. 2015 waren das: Pay Pandora, Rockage, The Sunset Council, Silent Stones, Superheld, Mirja Danielle, John Apart und AberHallo!
Alle lieferten eigens komponierte (Deutsch-)Rock und Popmusik ab, teilweise waren auch Hip-Hop- und Rap-Passagen dabei. Trotz ihres durchweg jungen Alters, waren die Leistungen aller Schülerbands auf der großen Bühne in der Festhalle solide und die Mitschüler und Fans, die teilweise in ganzen Busladungen zur Unterstützung angereist waren, zeigten sich begeistert.
Am Ende aber musste sich die Jury entscheiden. Dennis Poschwatta von den Guano Apes, Peter Hoffmann, Produzent von Falco und Tokio Hotel, Mike Gommeringer von Reamonn und Wolfgang Lücke, Direktor der Musikmesse machten es sich nicht leicht, doch zum Gewinner kürten sie schließlich einen der Favoriten: Superheld.
Superheld, das sind Johannes, Nick, Steven und Oliver aus Sachsen, die sich 2010 erst als Coverband unter dem Namen Short RUN zusammenfanden und schließlich hauptsächlich zu eigenen Songs wechselten. Unter ihrem damaligen Namen, waren sie bereits 2011 beim SchoolJam-Finale dabei. Danach wurden sie bei dem Wettbewerb fast zu Stammgästen, scheiterten jedoch insgesamt drei Mal. Schließlich änderten sie 2014 ihren Bandnamen zu Superheld und schafften es in diesem Jahr endlich mit ihrer Musik, einer Mischung aus Alternative, Post und Rock, den Schülerband-Wettbewerb zu gewinnen.
Wie aus der Zuschauermenge herauszuhören war, hat sich die Band in den vier Jahren bereits eine engagierte kleine Fanbase erspielt. Die wird sich mit Sicherheit bald um einiges vergrößern, denn neben dem Gewinner-Titel kann sich die Nachwuchsband auf weitere Preise freuen: Auftritte bei den Festivals Hurricane und Southside, eine Reise zur Musikmesse in China inklusive Live-Auftritt und eine Einladung zum Thomann-Sommerfest mit einer Gage von 1.000 Euro. Damit bieten sich Chancen, neue Kontakte zu knüpfen und noch mehr Erfahrungen in der Musikwelt zu sammeln.
Bis dahin treten Superheld aber weiterhin in den Clubs ihrer Heimatstadt Leipzig auf und produzieren eine CD. Nachdem sich die vier Jungs so hartnäckig zum Sieg gekämpft haben, kann man fast davon ausgehen, dass sie eine ereignisreiche Zukunft vor sich haben. SchoolJam-Initiator Gerald Dellmann ist davon ebenfalls überzeugt: "Wir haben mit Superheld einen würdigen Sieger gekürt. Die Band, da war sich die Jury einig, besitzt enormes Potential für eine Musikkarriere." Fest steht: Wir behalten die Nachwuchsband im Auge! (ji)