Musik hält für mich die Dinge zusammen – die Nerven, den Tag und sogar das Universum! Deswegen hasse ich Genre-Schranken und Schubladendenken. Ein guter Song ist eben ein guter Song.
Beach House – BLOOM: In Beach House habe ich mich paradoxerweise im Winter verliebt. Wenn mir der eiskalte Wind morgens in die müden Augen blies, halfen mir melancholische Gitarren-Synthie-Melodien durch den Arbeitstag. War dieser dann erst vorbei, als es längst wieder dunkel geworden war, erinnerte mich Victoria Legrands unbeschreibliche Stimme in „Other People“ daran, dass auf Winter immer Frühling folgt: „These days go by“.
Bombay Bicycle Club – A DIFFERENT KIND OF FIX: „How Can You Swallow So Much Sleep?“ Ich höre das zweite Album von Bombay Bicycle Club mehrmals pro Woche und weiß immer noch keine Antwort auf diese Frage. Diese Musik träumt davon, mit dem Träumen nicht aufzuhören. Im interaktiven Musikvideo zu „Carry Me“ wagen sie nun Electro-Tanzschritte.
Mac Miller – BLUE SLIDE PARK: Natürlich reimt US-Rapper Mac Miller von der üblichen „from Rags To Riches“-Story, die so gut wie jedes Hip Hop-Album auf seine Beats packt. Die Kunst des Genres liegt aber darin, mit individuellem Flow einer alten Geschichte neues Leben einzuhauchen. Millers Konzept ist wie Fahrradfahren: Auf den ersten Blick ist nichts dabei. Den nötigen Gleichgewichtssinn muss man sich aber mit Frust und Stürzen erkämpfen. Genauso ist es, wenn wir die Weisheit seiner Worte unterschätzen: „Bullshit's always gonna‘ be bullshit!“
St. Vincent – STRANGE MERCY: Annie Clark erzählt in Strange Mercy Geschichten existentieller Art. Von „Cheerleader“ bis „Year of the Tiger“ führt sie in dunkle Wälder, die aus Wut und Enttäuschung entwachsen. Mit klaren Gitarrensolos und kraftvollen Rhythmen führt sie dann aber zu hoffnungsvollen Ufern – ein Achterbahn-Album!
Blur – BEST OF: Ja, die 90er sind über 13 Jahre her. Ja, das Label Britpop befindet sich schon mindestens in seinem zweiten Kommerzialisierungs-Recycling-Zyklus. Doch auf dem Berlin Festival 2013 rockten Blur als wäre es 1997 und ließen junge Headliner alt aussehen – Hello Quarterlife-Crisis!
"One For The Road" ist bereits die vierte "AM"-Auskopplung der britischen Band Arctic Monkeys, die erst im September diesen Jahres ihr neustes Album veröffentlichten. Die Single ist seit heute als digitalen Download und 7"-Vinyl deutschlandweit zu erhalten und hält sogar noch einen kleinen Bonus bereit: "You're So Dark" heißt der exklusive B-Side-Track der Sheffielder und bringt "AM" zu einem perfekten Abschluss. Denn das Album, das über einen sehr geheimnisvollen Grundton verfügt, scheint ebenso dunkel, wie es die B-Seite der neuen Single schließlich auch betitelt. Der Song klingt wie die Erinnerung an eine verrauchte Bar um 3 Uhr morgens. Die Jukebox summt vor sich hin, der letztes Schluck Bourbon brennt sich die Kehle herunter und irgendwo am Ende der Theke blitzen die Augen einer Schönheit mystisch auf. Alex Turner besingt eine Frau, die nichts Gutes an sich hat, aber was er auch tut, es gibt kein Entkommen vor der schwarzen Witwe und ihrem tötlichem Bann. In den vollen Track kann man hier schon einmal reinhören oder ab sofort käuflich erwerben.
Auf sowas muss man erstmal kommen: der britische Künstler Aaron Savage hat mithilfe von LEGO berühmte Plattencover nachgestellt, das Ganze dann fotografiert und unter dem Namen "Brick The LP" auf seiner Website veröffentlicht. Neben dem Queen-Album II erhielten auch unter anderem die Platte London Calling von The Clash und Dynasty von KISS einen Zwilling aus LEGO. Eine sehr schöne Art guter Musik zu huldigen.
Radiohead – CREEP: Jeden Herbst schmeiße ich diesen Song von meinem iPod weil er nervt. Jeden Frühling, wenn die aufkeimenden Gefühle etwas Besonderes suchen, kommt er wieder drauf ...
Big Black Delta – BIG BLACK DELTA: Das Album brennt jetzt nichts nieder, aber irgendwie ist es ein cooler Ausgleich, wenn alle anderen Songs nerven. Zu dieser Platte bin ich ganz kompliziert gekommen: durch ein Bild auf Flickr, als ich für einen Job recherchiert habe – vielleicht macht es das Album für mich deshalb besonders.
King Krule – 6 FEET BENEATH THE MOON: Ich bin King Krule durch Zufall auf Soundcloud begegnet und habe ihn aus Neugier auf meinen iPod gezogen. Ist ein geiles geiles Album, um sich wirklich, wirklich locker zu machen. Nicht nur easy, easy.
Justin Timberlake – THE 20/20 EXPERIENCE: Auf JTs Album bin ich durch den Wunsch einer Hörerin im Radio gestoßen, die meinte es hört sich an wie damals aber in neu. Ich bin auch von damals und fühle mich immer noch neu – hat mich neugierig gemacht und es hat sehr gut zum Sommer gepasst – bleibt!
Moby – ANIMAL RIGHTS: Weil kein Album kann, was dieses Album kann: Beim Skaten, auf dem Bike, spätnachts im Büro – es wird einfach nicht langweilig! Ich hasse Moby, aber ich liebe seine Musik. Geht sowas ?
Ich bin verantwortlich für die textbegleitenden Grafiken auf Schule-der-Rockgitarre.de seit Stunde Null. Die Illustrationen sind mir inzwischen eine Herzensangelegenheit geworden, obwohl es nicht immer einfach ist, den Kontext zu treffen. Meine ersten Gehversuche im Grafikdesign waren Kinoplakate und Event/Party-Werbemittel – das hat ein komplettes Arrangement an Designdisziplinen erfordert. Deswegen bin ich wohl kein reiner "Pixelschubser" geworden, sondern beherrsche auch den Bleistift, und auch mit dem Medium Fotografie kann ich ganz gut. Privat ist außer FixedGear und Longboarden deshalb Design und Gestaltung, gerne auch auf Hauswänden, mein größtes Steckenpferd.
Ein wenig erinnert mich die Stimme von Sänger Hendrik Schäfer an Fanfarlo. Musikalisch liegt das ganze auch nicht so unüberbrückbar auseinander. Die tiefe Männerstimme kontrastiert den hellen E-Gitarren-Sound. Beim Titelsong des Albums „The Chemistry of Colours“ stellt sich schnell heraus, was Empire Escape können: eingängigen Brit-Pop. Schöne nette Musik, nicht mehr und nicht weniger.
Aufgenommen wurde das Album in Schweden, deshalb vielleicht die Leichtigkeit, die auch bei schwedischen Pop-Bands immer durchschimmert. Ein treibendes Schlagzeug, eine gezupfte E-Gitarre und dazu die Baritonstimme von Hendrik. Auf Dauer etwas öde. Aufgenommen wurde auch ausschließlich mit analogem Vintage-Equipment. Ein wenig mehr Pop-Tonstudio-Gedöns hätte das Album vielleicht sogar noch besser gemacht, ein wenig interessanter vermutlich, weniger eintönig. Nichtsdestotrotz ist Colours ein gutes Debütalbum von Empire Escape. Am ehesten sticht der Song „The Past Is A Strange Place“ heraus. Warum? Er ist nicht nach dem selben Schema wie all die anderen Lieder auf dem Album aufgebaut. Im Februar touren Empire Escape übrigens nochmal durch Deutschland!
30 Seconds to Mars geben Sommerkonzert in Deutschland
Im Rahmen ihrer LOVE LUST FAITH + DREAMS Welttour hat die Alternative-Rockband 30 Seconds to Mars nun angekündigt ein exklusives Sommer-Open-Air Konzert in Deutschland zu geben. Das Ganze findet am 24. Juni im Warsteiner Hockey Park in Mönchengladbach statt. Tickets sind ab morgen, Freitag, den 06.12. ab 9 Uhr überall erhältlich. Die US-Amerikaner wurden durch Songs wie "The Kill" und "Kings and Queens" berühmt und sind seitdem fest mit dem internationalen Rockmusikmarkt verbunden.
10 Jahre nach der Gründung einer Band steht normalerweise ein Best-Of Album an. So will es der Musikmarktknigge. Nicht mit uns, dachten sich die Kings of Leon und veröffentlichten MECHANICAL BULL als ihr sechstes, völlig normales Album. Dennoch konnten sie es nicht ganz lassen und fügten kleine Hommagen in einige Songs ein, die an viele ihrer größten Hits erinnern und seither treue Fanherzen höher schlagen lassen.
AM – das steht für Arctic Monkeys. Und wofür stehen die Arctic Monkeys? Auf jedenfall für Alex Turners unverkennbare Stimme, wirklich ausgeklügelte Texte und einen Sound, der durch harte Drums und smoothe Gitarrenriffs geprägt ist. All das verspricht uns "AM" und hält sein Versprechen auch. Songs wie "Do I Wanna Know" oder "Why'd You Only Call Me When You're High?" sind schon jetzt zu Klassikern der Sheffielder Band geworden, die letzten Sommer großflächig auf vielen Festivals vorgestellt wurden und sofort große Anerkennung fanden.
Das Debüt XX von der fast gleichnamigen britischen Indieband The XX ist vermutlich eines der besten Alben, die je veröffentlicht wurden. Obwohl es 2009 auf den Markt kam, schaffte es das Album bereits damals den charakteristischen Sound des zweiten Millenniumjahrzehnts auf einer CD zu vereinen, ohne dabei nach Mainstream zu klingen. Das Besondere an The XX sind definitiv die gefühlvollen Stimmen der beiden Leadsänger, aber auch die kraftvollen Arrangements, die einem eine scheinbar brandneue Klangwelt eröffnen.
Das vierte Album der Editors enthält einige solide Schmuckstücke britischen Alternativrocks. Obwohl THE WEIGHT OF YOUR LOVE über einen eher ruhigen Gesamtsound verfügt, wird man es bei Songs wie "A Ton Of Love" oder "Formaldehyde" wohl kaum schaffen, seine Beine ruhig zu halten. Bei anderen Liedern wie "Honesty" oder "The Phone Book" überträgt v.a. die Stimme des Sängers Tom Smiths so viel Gefühl auf den Hörer, dass akute Gänsehautgefahr besteht!
Lorde ist nach Adele und Birdy schon das nächste U20-Ausnahmetalent, dem man einfach nicht entkommen kann. Die Neuseeländerin veröffentlichte dieses Jahr ihr erstes Studioalbum PURE HEROINE und überraschte v.a. durch ihr reifes Gemüt, das zu interessanten Texten und hochwertigen Videos führte. Ihre besondere Stimme verleiht den zehn Songs auf der Platte eine Einzigartigkeit, die einen so schnell nicht wieder loslässt.
Zu mir: Ich bin eine 25-jährige Studentin, die nun seit zwei Monaten für die SdR schreiben darf. Musikalisch stehe ich auf alles, was live spielbar ist und meinen Puls dabei zum Beben und mein Herz zum Höherschlagen bringt.
Neue Muse DVD "Live at Rome Olympic Stadium" ab Freitag im Handel!
"The Unsustainable Tour" hieß die bisher größte Stadion-Tour der britischen Band Muse, die dafür im vergangenen Sommer u.a. in den größten Städten Europas gespielt hatten, um ihr letztes Album "The 2nd Law" vorzustellen. Auf 17 europäischen Open-Air-Bühnen traten sie dafür auf, entschieden sich für die Live-DVD jedoch für ihren Auftritt im Olympiastadion Roms, wo sie vor 60.000 Fans spielten! Erscheinen soll die 2-Disk-CD/-DVD unter dem Titel "Live at Rome Olympic Stadium", die ab dem 06.12.2013 zu erwerben sein wird. Anzumerken ist, dass die CD lediglich 13 Tracks beinhaltet, die DVD allerdings 24.
Der neue Coen-Film "Inside Llewyn Davis" kommt morgen in die Kinos!
"The Big Lebowski" war ihr internationaler Durchbruch, für "No Country for Old Men" gewannen sie drei Oscars, meherere Nominierungen folgten für "True Grit". Jetzt sind die Coen-Brüder zurück und gehen mit "Inside Llewyn Davis" eine thematisch etwas andere Richtung, ohne sich jedoch untreu zu werden.
In "Inside Llewyn Davis" spielt Schauspieler Oscar Isaac die Hauptrolle des Folkmusiker Llewyn Davis, der im New York der 1960er Jahren versucht im harten Musikbusiness Fuß zu fassen. Der neue Coen-Film erzählt jedoch nicht die autobiografische Erfolgsgeschichte einer der großen Rockikonen unserer Zeit, sondern das bittere Scheitern eines talentierten Künstlers, dessen Hoffnung von Tag für Tag immer weiter schrumpft. Es ist die Geschichte von Vielen. Denn in den 1960er Jahren glaubte so manch einer an den großen Durchbruch und die Aufnahme einer richtigen Platte. Einer schaffte es tatsächlich: Bob Dylan, die Ausnahme. In diesem Streifen jedoch geht es um die anonyme, unbekannte Mehrheit an Menschen, die trotz Talent scheitern mussten. Es ist ein trauriger Film mit vielen lustigen Momenten, ein echter Coen-Film eben.
"Inside Llewyn Davis" kommt morgen, am 05.12. in die Kinos und ist auf jeden Fall sehenswert!
The XX – XX (2009): Wundervolles Album, lädt zum Träumen ein. Die ersten Klänge vom Intro ziehen einen sofort in seinen Bahn, man ist wie gefesselt und lässt sich einfach mit der Musik treiben.
Kings of Leon – ONLY BY THE NIGHT (2008): Monatelang rauf und runter gehört. Das Highlight dazu: das Wahnsinnskonzert in der Kölner Lanxess-Arena, jedes Lied eindrucksvoll auf ewig ins Gedächtnis gebrannt.
Rise Against – APPEAL TO REASON (2009): Mitreißend, belebend und unheimlich energiegeladen – eben Rise Against, immer wieder toll!
Foals - ANTIDOTES (2008): Erstmals bei Haldern Pop gesehen, danach mehrmals erneut live erleben dürfen. Lieblingssong: Cassius - die Füße können kaum still stehen, es wird wild mitgetanzt.
Ben Howard – EVERY KINGDOM (2011): „Keep Your Head Up“ – ein unheimlich intimer Song. Ben Howard hat es wie nur wenige drauf, eine immense Intimität zwischen sich, seinen Songs und dem Publikum zu schaffen. Immer wieder eine Freude ihn zu hören!
Ich bin 21 und studiere derzeit Komparatistik und Geschichte in Mainz, brotlose Künste, aber mir eine Riesenfreude, ebenso wie Musik. Nichts kann so viel vermitteln wie Musik, mit nichts lässt sich so viel verbinden. Die Alben, die ich ausgewählt habe, sind nicht mehr die jüngsten Platten, aber gehören immer noch zu meinen großen Lieblings-Stücken. Gerade wohl auch, weil ich die meisten davon live erleben durfte und daher etwas Besonderes geworden sind und bleiben werden.