"I Want To Break Free", "Killer Queen", "Another One Bites The Dust" – das sind nur drei der unzähligen Hits von Queen. Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon waren nicht nur eine der besten Rockbands ihrer Zeit, sondern auch eine revolutionäre Kraft im Musikmarkt. Svea Röhm begab sich auf Spurensuche:
Alles begann mit der unscheinbaren Studentenband "Smile", die 1968 vom Schlagzeuger Roger Taylor und dem Gitarristen Brian May gegründet wurde. Als Farookh Bulsara, der später als Freddie Mercury Weltruhm erlangen sollte, auf das Zweiergespann aufmerksam wurde und sich den beiden anschloss, war es mit "Lächeln" schnell vorbei. Queen sollte das gemeinsame Projekt heißen, das nach längerer Suche von dem schüchternen Bassisten John Deacon komplettiert wurde.
Queen waren eine unberechenbare Band – man wusste nie, was das nächste Album bereit hielt. War die eine Platte rocklastig, konnte die nächste bereits lupenreiner Pop sein. Irgendwie kaufte man mit einer Scheibe von Queen auch immer die Katze im Sack. Der Grund dafür war die basisdemokratische Struktur der Gruppe. Freddie Mercury war, entgegen vieler Spekulationen, nie der Leader. Vielmehr konnte jedes Mitglied seinen eigenen Geschmack einzubringen. Und jedem gelang mindestens einmal ein ganz großer Hit! Während "Another One Bites The Dust" von John Deacon geschrieben worden war, stammte "A Kind Of Magic" aus Roger Taylors Feder, war "We Will Rock You" von Brian May und die legendäre "Bohemian Rapsody" Freddies Geist entsprungen.
"Bohemian Rhapsody" war ohnehin in vielerlei Hinsicht eine große Innovation. Oft wird der Song als Mercurys Meisterstück gefeiert. Am 1. Dezember 1975 als Vorabsingle zum Album "A Night At The Opera" veröffentlicht, schlug die Nummer trotz des ungewöhnlichen Arrangements und einer Länge von 5:55 ein wie eine Bombe. Mercury wusste mit dieser Komposition verschiedenste Stile miteinander zu verbinden und in Einklang zu bringen. Neben Pop- und Rockelementen, gelang es dem Künstler außerdem, opernhafte Facetten unterzubringen. Neben der bahnbrechenden Innovation im Songwriting, bot "Bohemian Rhapsody" eine weitere Neuheit für diese Zeit: Mit dem Titel wurde zum allerersten Mal gleichzeitig ein Musikvideo produziert. Weil Queen nicht an der BBC "Top Of The Pops"-Show teilnehmen konnten, lieferten sie stattdessen den im November 1975 aufgenommenen Film ab.
Queen gelten zudem als Pioniere des "Stadium Rock". Dieser Ruf rührt von einem Konzert her, das die Band 1981 in Sao Paulo vor 231.000 Fans gab. Damals war das ein Weltrekord. Sie waren die Ersten, die mit ihren Stücken und ihrer Performance ganze Stadien füllen konnten. Unvergessen auch ihr Auftritt beim Live Aid Konzert 1985, das als Charity-Veranstaltung für Afrika von Bob Geldof ins Leben gerufen wurde. Am 13. Juli traten in London und in Philadelphia die größten Musiker dieser Zeit auf – und Queen stahlen allen die Show. Mit Songs wie "We Will Rock You", die explizit zum Mitmachen gedacht waren, aber auch wegen der Ernsthaftigkeit, mit der Queen ihren Gig vorbereitete, ging er in die Geschichte ein.
Sechs Jahre später war es mit Queen vorbei. Am 24. November 1991 verstarb Freddie Mercury an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung. Er selbst hat einmal in einem Interview gesagt, wenn einer der vier aufhören würde, wäre das das Ende der Band. Irgendwie sollte er Recht behalten, irgendwie aber auch nicht. Denn seit seinem Tod haben Brian May und Roger Taylor (John Deacon zog sich aus dem Musikgeschäft zurück) weitergemacht. 1995 veröffentlichten sie mit "Made in Heaven" das fünfzehnte und letzte Album von Queen – auf dem sie bereits eingespieltes Material in mühsamer Kleinstarbeit zusammengeführt hatten. Die beiden gehen unregelmäßig mit wechselnden Sängern auf Tour – zuletzt mit Paul Rodgers. Und außerdem gibt es seit einigen Jahren ein ziemlich erfolgreiches Queen-Musical mit den Songs der Band.
Mit dem Tod Freddy Mercurys ging eine Ära zu Ende, die es so wohl nicht wieder geben wird. Queen bestachen durch Neuartigkeit und durch Erfindungsgeist. Und noch heute begeistert ihr Musikstil viele – ganz klar, (die) Queen ist unsterblich! (sr)