Wieland, so hießen schon einige. Der deutsche Dichter Christoph Martin Wieland zum Beispiel. Oder Philipp Jakob Wieland, der Gründer der Wieland-Werke. Aber seit neuestem gibt es auch einen in Koblenz. Nicht irgendein Wieland, nein, die Band Der Wieland. Sie haben das Rockbuster-Finale 2013 gewonnen und wurden somit zur besten rheinland-pfälzischen Nachwuchsband gewählt. Andreas Babiak hat sich die Jungs mal genauer unter die Lupe genommen und geschaut, was sie zurzeit machen.
Sie waren im Finale 2013 noch zu fünft auf der Bühne. Heute beschränken sie sich auf das Wesentlichste: "Wieland ist Stimme. David spielt Bass. Julius trommelt." Wieland ist eigentlich nur der Vorname vom Frontmann Wieland Stahnecker. Als Gewinner des Rockbuster-Finales haben sie Preise gewonnen, von denen andere Nachwuchsmusiker nur träumen können: eine CD-Produktion, professionelles Coaching und einen Auftritt bei Rock am Ring 2014. Den haben sie auch sichtlich genossen. Mit den Worten "Ich bin sehr verliebt in euch und davon singen wir jetzt" haben die Jungs die Bühne betreten und den Gig gerockt. Als Wieland von der Bühne ist, fasst er schlicht zusammen: "Es war geil! Geil war's. Ich hab mich so oft verspielt wie noch nie und es war trotzdem gut."
Die Jungs haben bisher erst eine EP herausgebracht. "Luft" heißt sie. Die Musik, stets mit deutschen Texten, erinnert ein klein wenig an Thees Uhlmann, den Wieland auch gern als einen seiner Vorbilder nennt. Der Sound ist mal schroff und mal sommerlich-leicht, aber immer gitarrenlastig, angereichert mit Indie-Pop-Klängen und dem nuschelnden Gesang von Wieland. Er klingt beim Singen so, als hätte er die ganze Nacht durchgemacht und ist kurz bevor er an sein Mikro geht erst aufgewacht.
Die Texte sind einfach und schaffen es gekonnt, nicht albern zu wirken, so wie in "Mädchen": "Du bist wieder unterwegs / Auf der Suche nach du-weißt-nicht-was / weißt nur, dass was fehlt / das dir Hollywood versprochen hat." Doch am besten fasst es die Band selbst zusammen: "Die deutschen Texte berichten von Gesprächen mit der eigenen Stereoanlage oder vom Fahrradstreifen. Oder von der eigenen Kurzsichtigkeit. Alltägliches eben, mit dem Blick für die Details, die das Leben spannend machen."
2010 führte Wielands Musiklehrer die Band zusammen. Koblenz war für die Band der Treffpunkt, denn jeder von den anfänglich fünf Bandmitgliedern studiert in einer anderen Stadt. Das Video spielt auch in Koblenz, teilweise auch in ihrer liebsten Bar, dem Mephisto – dem Ort wo sich Musiker gerne treffen und öfters auch spielen.
Ihre Lieder sind energiereich, klar konzipiert, gut gespielt. Ein Beispiel dafür ist "Sonne scheint". Ein eingängiger und groovig-ruhig-rockender Song. "Und es ist wieder Sturm / Es weht wieder Wind / Es fällt wieder Regen / Wir beide sind wieder ohne Leuchtturm / Fasst wie blind". Die Texte überzeugen durch ihre Details, die Selbstbezeichnung "alternativer Geschichtenerzähler" passt. Egal wie laut oder wild die Musik ist, Sänger Wieland schafft es durch seine ruhige Art den Liedern einen Anker zu geben und das mit einem Wiedererkennungswert.
Wieland studiert Jura in Bonn. Aber das Studium und das Musikerleben bekommt er nicht immer gut zusammen, erzählt er in einem Interview mit Express.de: "Um Musik zu machen, schwänze ich auch schon mal Vorlesungen." Er wolle sowieso lieber Rockstar als Anwalt werden. Der nächste Schritt in diese Richtung ist bereits gegangen: Aktuell arbeitet Der Wieland zusammen mit dem Kölner Produzenten Wolfgang Stach an einem Album. (ab)