Unser Autor Andreas Babiak ist für uns durch seine Studentenstadt Koblenz gezogen und hat herausgefunden, wo man günstig Bier und neben Xaver auch andere Stürme finden kann. Warum er dabei nicht einschlafen konnte, erzählt er in seinem Artikel:
Es ist fünf Uhr morgens und ich wundere mich, warum ich nicht einschlafen kann. Gut, ich war bis eben noch weg. Aber jetzt liege ich im Bett und frage mich, warum es hier so hell ist. Ob es am Alkohol liegt? Ach so: die Leuchtarmbändchen an meinem Arm strahlen so! Aber wie kommen die da hin? Fangen wir von vorne an. Koblenz, irgendwann im Winter.
Draußen ist es kalt, also trifft man sich drinnen. Ich bin mit meinen Freunden verabredet. Und ja, richtig, ich bin es, der in der Altstadt wohnt. Das heißt: Treffpunkt bei mir. Aber das ist gut, denn immerhin kann ich nicht zu spät kommen. Bier, Wein und Musik – alles Wichtige ist da. Wir stolpern zur Tür raus, heute ist Rock-Kneipen-Abend und genau gegenüber erwartet uns schon Die Kleine Freiheit (Altenhof 6), eine nette ruhige Kneipe. Nicht ganz so düster wie der Apparat, den es bis vor kurzem noch direkt neben meiner Haustür gab. Hier hängen Gitarren an Decken und Wänden und um den Schifffahrtscharakter zu erhalten, steht an der Bar ein Steuerrad. Die Jugend hält es hier – wenn es keine Live-Musik gibt – aber selten. Deshalb: Auf ins Spökes!
Das Spökes (Weißer Gasse 23) ist ein abgeranzter Spieleschuppen. Hier gibt es eine riesige Bar, viele Tische, Billard, Dart, Kicker und hunderte Brett- und Kartenspiele. Das perfekte Ambiente für einen gemütlichen Abend mit vielen Möglichkeiten fürs Spontane. Bier ist hier übrigens echt günstig (und wird auch eimerweise verkauft!) und das tollste ist, dass es hier das Bier meiner Heimat gibt: Tannenzäpfle!
Meine Leuchtarmbändchen habe ich aber aus dem Fox (Altenhof 15), einer dunklen, geräumigen Kneipe, die gar nicht so oft Rock spielt, wie man erwartet. An diesem Abend muss man leider Eintritt zahlen. Drei Euro. Nicht die Welt. Dafür bekommen wir aber sogar noch Seifenblasen. Heute ist hier Sturmparty. Windmaschinen wirbeln Konfetti herum. Das Zentrum ist die Bar, die beinahe den kompletten Raum füllt. Für jeden Schnaps (der Hausschnaps heißt übrigens Fix und Foxy) gibt es hier eines dieser Knicklicht-Armbänder – toller Nebeneffekt ist, dass man gleich mal sehen kann, wie betrunken das Gegenüber ist!
Alle drei Locations liegen übrigens in Sichtweite beieinander. Zeit mal andere Ecken zu checken: Im Dreams (Schanzenpforte 4 www.facebook.com/Dreams.Koblenz?fref=ts) findet der Rocker alles, um den Abend ausklingen zu lassen. Mit Kölsch kann man hier zu klassischem Rock tanzen und sich unter Gleichgesinnten tummeln.
Koblenz bietet kneipenmäßig einiges – mehr als ich in einer Nacht besuchen kann zumindest. Einen ruhigen Abend kann man im Gecko (Gemüsegasse 14a) verbringen. Donnerstags gibt es dort Live-Musik. Mittwochs ist im Irish-Pub (Burgstraße 7) Karaoke angesagt. Ab und an finden im Circus Maximus (Stegemannstraße 30) Konzerte, Poetry Slams oder andere coole Veranstaltungen statt – Cäthe hat dort auch schon gespielt. Nett gemacht, denn oben kann man einen ruhigen Abend verbringen und unten kann man auch gerne mal lauter sein. Beinahe an jeder Straßenecke trifft man auf eine kleine, etwas ältere Kneipe, die sich hoffentlich noch lange hält, damit es nicht noch mehr stylisch ausgeleuchtete Shishabars gibt. (ab)