Bei "Hessen Rockt" battlen sich zur Zeit wieder Soundalikes im Bembel-Land. Bereits im siebten Jahr sucht die Frankfurter Rundschau die besten Cover-Rocker der Region. Musiker und Fans dürfen sich wieder auf 13 Konzerte im gesamten Bundesland freuen, bei denen die Teilnehmer alles geben müssen, um die Krone der besten Coverband des Landes zu erringen. Unser Autor Jan-Philipp Külper hat ein Auge auf die erste Runde geworfen:
Am 7. Januar war es endlich wieder soweit: Vier Bands kämpften im Frankfurter "Bett" um den Einzug ins Halbfinale. Am Ende waren es Alex im Westerland, die sich gegen die Konkurrenz behaupten konnten. Und das mit einem Stilbruch sondergleichen. Wer sich vor einigen Jahren für Punk made in Germany interessierte, war entweder Ärzte- oder Hosen-Fan. Aber beides zugleich? Eigentlich undenkbar. Eigentlich! An diesem besagten Samstagabend wurde man jedoch eines Besseren belehrt. Dort bewiesen Alex im Westerland, dass sie ganz geschmeidig sowohl die Jungs um Frontmann Farin Urlaub aus Berlin, als auch die Düsseldorfer Campino-Hosen unter einen Hut bringen können.
Doch die Konkurrenz war gnadenlos. Vor ausverkauftem Haus eröffnete die U2-Tributeband Bonos World News den Abend. Bei ihrem grandiosen Opener "The Real Thing" wurde deutlich: Covern ist eine Sache, die Urgesteine um Bono und Co. authentisch nachspielen zu können, eine ganz andere. Es folgten Songs wie "Where The Streets Have No Name" und "Beautiful Day". Doch spätestens mit dem Klassiker "With Or Without You" hatten Bonos World News das Publikum für sich gewonnen, und es gab kein Halten mehr.
Als zweite Band enterten KING JOES BBQ die Bühne. Auf des Königs Grill schmorte Classic Rock aus den 60er und 70er Jahren. Als Amuse-Bouche wurden "Money For Nothing" von den Dire Straits und "Honky Tonk Woman" von den Rolling Stones serviert. Nach dieser einzigartigen Gaumenfreude folgte der Hauptgang mit "Born To Be Wild" von Steppenwolf und "The Boys Are Back In Town" von Thin Lizzy. Wohl bekomm’s! Ein musikalischer Leckerbissen war das auf alle Fälle.
Im Anschluss waren Maja & The Boys an der Reihe. Maja zwar ohne Willi, dafür aber mit vier hervorragenden Musikern, die mit Mando Diaos "Down In The Past" die Bühne stürmten. Das Publikum begleitete die Band mit energischen "Maja, Maja"-Rufen. Bei Sounds von Kings of Leon und Snow Patrol flackerten die ersten Feuerzeuge auf. Sänger Frank Rauschenbach: "Wenn ihr sehen könntet, wie geil das von hier oben aussieht – ihr seid der Hammer". Mit diversen Songs von Michael Jackson und 3 Doors Down kam das Publikum voll auf seine Kosten. Ein wirklich gelungener Auftritt mit hohem Unterhaltungswert.
Den Höhepunkt des Abends setzten jedoch die späteren Gewinner Alex im Westerland mit einem geschmackssicheren Deutsch-Punk-Cocktail. Beim ersten Titel "Schrei nach Liebe" konnte man schon die gesamte positive Energie erahnen, die diese Band während ihres Auftritts versprühen sollte. Der komplette Saal war außer Rand und Band, die Menge tobte – ein Zustand, der bis zum Schluss anhielt. Bei "Bonny und Clyde" fielen die ersten Fans aus den Reihen und begannen schon zu feiern. "Männer sind Schweine" sorgte für die Ärzte-typische Portion Humor, und "Hier kommt Alex" fegte wie ein Tornado über die Tanzfläche. Ob die Band diese grandiose Leistung wiederholen kann, wird sich am Samstag, den 3. März, herausstellen – beim ersten Halbfinale in der Frankfurter "Batschkapp".
Alle weiteren Termine zu Hessen Rockt findet Ihr unter Gigs! Wir sind also gespannt, wer sich letztendlich gegen die Konkurrenz behaupten und sich mit dem Titel "Hessens beste Coverband" schmücken wird. Rock on! (jpk)