Raus aus dem Proberaum und rauf auf die Bühne – das ist das Ziel, für das die meisten Bands arbeiten: endlich das gemeinsam Erarbeitete Freunden, Bekannten und vor allem Fremden präsentieren! Doch ab wann ist man denn wirklich bühnenreif und was sollte man als Voraussetzungen mitbringen? Im ersten Teil hat Katharina Montada bereits berichtet, wie viel Arbeit hinter dem Hobby Band steht. Im zweiten Teil wird es endlich laut: Gigs, CD-Produktion und Bandname stehen auf dem Programm!
Die Sache mit dem Bandnamen:
Ein Bandname ist zwar nicht unbedingt ein Muss oder eine Voraussetzung, um sich auf der Bühne zu präsentieren, trotzdem aber durchaus sinnvoll! Warum? Ganz einfach: man bleibt dem Publikum besser im Gedächtnis! "Ach ja, die eine Band da, mit dem blonden Sänger, die waren ganz cool!" So sollte es besser nicht enden. Einen passenden Namen zu finden, der zur Musik passt und mit dem alle zufrieden sind, ist aber gar nicht so einfach. Auf unseren Namen sind wir – tatsächlich – über eine Facebook-Umfrage. Nachdem die Frage "Vorschläge für einen Bandnamen" kein Ergebnis hervorgebracht hatte, haben wir es mal eine Stufe kleiner probiert: "Wörter, die cool klingen und im Bandnamen vorkommen sollen." Das Ganze haben wir zwei, drei Monate laufen lassen und jeder hat für die Wörter abgestimmt, die ihm am besten gefielen. Zwar ist unser Bandname kein Wortpuzzle aus Platz eins, zwei und drei, aber einige Vorschläge stecken noch darin: Cut Your Strings, Jim! eben.
Rauf auf die Bühne:
Unter neuem Namen und einem fertigen Set aus zehn Eigenproduktionen und zwei Coversongs ging es dann daran, Auftritte zu finden. Die Ausbeute für die ersten Bewerbungen war leider sehr ernüchternd. Über Plattformen wie Gigmit oder Backstage Pro findet man Gesuche von Veranstaltern aus der eigenen Region. Dabei darf man sich nicht davon entmutigen lassen, dass auf hundert Bewerbungen oft nur eine Antwort zurück kommt. Außerdem sollte man auch hier vorsichtig sein: die sogenannten "pay to play"-Konzerte werden immer mehr und als Hobbyband kann es durchaus teuer werden, wenn man für jeden seiner Gigs draufzahlen muss. Ein kleiner Geheimtipp von mir: Facebook-Gruppen können eine wahre Schatztruhe für Gigs sein! Hier suchen Veranstalter kleinerer Konzerte oder Festivals nach Musikgruppen. Außerdem steht man sofort in direktem Kontakt mit den Organisatoren – eintreten lohnt sich.
Ein paar Monate nach unseren ersten Auftritten, mal mit mehr, mal mit weniger Publikum, entschlossen wir uns dazu, die zehn eigenen Songs auf einer CD zu verewigen. Über Recording ließe sich ein ganzes Buch schreiben, deshalb hier ein paar Basics.
Tonstudio oder Eigenproduktion:
Wir haben uns aus mehreren Gründen für die Eigenproduktion entschieden. Zum einen ist das wesentlich kostengünstiger, zum anderen hatten wir alle schon Erfahrungen gesammelt, was das Einspielen von Songs am eigenen Rechner angeht. Wenn das bei euch nicht der Fall sein sollte, dann holt euch jemanden dazu, der ein wenig Ahnung von der Materie hat. Unprofessionelle Aufnahmen sind für Bewerbungen um Gigs ein absolutes No-Go.
Die Sache mit dem Drumset:
Es ist unglaublich schwierig und zeitaufwendig, ein Drumset ordentlich aufzunehmen, dass es dann auch noch gut klingt. Deshalb haben wir uns für die Variante entschieden, das Schlagzeug zu programmieren. Mittlerweile gibt es da unendliche Variationen dieses so echt wie möglich klingen zu lassen.
Genügend Vorlaufzeit ist wichtig:
Unser geplantes Release mussten wir leider verschieben! Es kamen einige technische Schwierigkeiten sowie Krankheiten dazwischen, sodass wir unseren angepeilten Termin nicht wahrnehmen konnten. Genügend Vorlaufzeit ist wichtig, denn mit dem Einspielen der Songs allein ist es nicht getan: das Endmastering dauert noch mal genau so lange wie das Aufnehmen selbst.
Wie ihr vielleicht festgestellt habt, ist eine Band ein sehr zeitintensives Hobby. Wer Ambitionen hat, auf die Bühne zu gehen oder CDs aufzunehmen, der sollte mit seiner ganzen Motivation und Zeit dahinter stehen. Mit halben Sachen kommt man beim Musizieren nicht weit und der Spaß geht irgendwann zwangsläufig verloren! (km)