Weil es bei ihnen hinter der Bühne häufig ordentlich zur Sache geht, werden die Jungs von Whizzkit von ihren Kollegen auch gerne mal als "asozialste Band im Westerwald" bezeichnet. Ganz liebevoll natürlich. Der Bandname steht übrigens für das, was sie sein wollen: Genies und Senkrechtstarter. So unbescheiden das auch klingt, Sänger Steffen Eideneier, Bassist Christian Decker, Gitarrist Daniel Mockenhaupt und Schlagzeuger Christian Benner sind auf einem guten Weg. Seit 2010 gibt es die Band aus Hachenburg, und ihre erste EP mit dem eingängigen Titel "You make me horny" verkaufte sich gut tausendmal. Nun sind sie dabeim ihr erstes Album aufzunehmen, das Ende 2013 erscheinen soll. Andreas Babiak hat mit ihnen über das Leben als Band im Westerwald und über ihre Auftritte gesprochen.
SdR: In der Popmotor Review steht: "Mal erinnern wir uns an all time heroes wie die Stones, dann scheint Freund Slash die Gitarre zu zupfen, hier mal ein bisschen Beatsteaks und da mal ein bisschen Queens of the Stoneage für die progressivere Zielgruppe." Wie seht Ihr euch selbst?
Whizzkits: Jeder von uns will in eine andere musikalische Richtung – was sich wiederum sehr positiv auf die Musik der Band auswirkt; unsere Musik ist einfach abwechslungsreich. Als wir anfingen, klang alles noch sehr poppig. Durch neue Erfahrungen in der Musik und unsere verschiedenen Geschmäcker baute sich langsam ein neuer Rahmen um unseren Musikstil. Druckvoller, saftiger, rotziger, handgemacht! Unsere Musik kennt keine Ziele. Wir machen was uns Spaß macht, denn nur das können wir mit voller Emotion rüberbringen.
Ihr kommt aus dem Westerwald. Ist das ein Nachteil für euch, soweit vom Musikgeschehen zu sein?
Natürlich ist der Westerwald nicht gerade das Epizentrum der Musikgeschichte. Aber das versuchen wir zu ändern, indem wir andere Bands aus der Gegend unterstützen und umgekehrt. Das machen wir, um uns gegenseitig hochzuziehen und den Absprung zu schaffen. Großer Nachteil ist, dass erfolgreiche Bands in Städten wie Köln oder Frankfurt nur lokale Bands im Umkreis von 50 Kilometern als Support aussuchen. Wir liegen beschissenerweise genau dazwischen und haben kaum Chancen. Darum müssen wir uns in den umliegenden Städten erst mühselig einen ordentlichen Fan-Stamm erspielen.
Aber dennoch: Jennifer Rostock, Jupiter Jones, Strike Anywhere, KIZ, Bakkushan und H-Blockx... Die Liste eurer Supportgigs ist lang.
Attrappen der Gitarrenboxen bei Jennifer Rostock, lecker Essen bei Jupiter Jones, Punkparty mit Strike Anywhere, Schnaps aus Wasserpistolen gab's von KIZ directly in your face, unverschämte Stageanforderungen von den H-Blockx. Und wer sind nochmal Bakkushan?
Ihr seid gerade dabei euer neues Album aufzunehmen – wohin geht die Reise?
Eine abwechslungsreiche Reise durch die Musikwelt von Whizzkit! Musikalisch wird das Album teils sehr atmosphärisch und teils abgefahren verzerrt und rotzig. Auf welches von den ca. 300 Musikgenres unser Album fallen wird, entscheidet im Endeffekt der Konsument für sich.
Markus Gumball, der Produzent eurer EP "You make me horny", hat auch für die Guano Apes gearbeitet – wer wird euer neues Album produzieren?
Der Neue heißt Ralph Quick und hat die ersten drei Alben für die H-Blockx produziert. Er hat auch schon mit Die Happy, den Donots und Subway to Sally gearbeitet. Ein echt lockerer Kerl mit Hund, mit dem wir bei der Studioarbeit bestimmt viel Spaß haben und das ein oder andere Bier trinken werden.
Ihr preist eure grandiose Live-Performance an – wie sieht die denn aus, und was kann man sich von einem Konzertbesuch bei euch erwarten?
Das äußert sich in der Rückmeldung des Publikums und der Medien. Die Leute teilen uns immer mit, dass wir eine unnatürliche Magie mit uns auf die Bühne bringen und uns nicht die Power ausgeht. Steffen als Sänger ist das Kapital der Band, seine Stimme macht uns aus. Daniels Gitarrensolos, auch gerne mal hinter dem Kopf gespielt, lassen das Publikum immer wieder staunen.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Geld mit der Musik verdienen, Nutten prellen bis zum Umfallen und jeden Tag eine schöne Ladung Drogen zu sich nehmen! Was denn sonst?! Spaß beiseite: Es geht darum, unseren eingefleischten Fans mehr von unserer Musik geben zu können, neue Entdecker auf uns aufmerksam zu machen, natürlich jede Menge Spaß zu haben und unseren Traum zu leben. (ab)
Schule der Rockgitarre verlost zwei Exemplare von "You make me horny". E-Mail genügt.