Während die meisten Leute das Wochenende herbeisehnen, hat die Mainzer Indie-Rockband Auletta nur Freitag im Kopf. Zumindest in ihrer neuesten Single "Wochenend-Endlosigkeit". Die vier Jungs Alex, Jusch, Dan und Martin wurden durch ihren Hit "Ein Engel kein König" bekannt, der auf Anhieb in den deutschen Charts landete. Auch ihr erstes Album "Pöbelei & Poesie" wurde ein Renner, und so begannen Auletta durch die Lande zu touren und jedes Indie-Rockfestival auf dem Weg einzupacken. Lale Sabchi hat mit der Band mal gequatscht – über das Leben, Musik und Mainz:
SdR: Ihr seid ja recht neu im Musik-Business, aber wann habt ihr angefangen Musik zu machen und wie habt ihr euch "gefunden"?
Auletta: Wir waren zusammen in der Schule und haben dann irgendwie Bock bekommen, Musik zu machen.
SdR: Wer hat euch dann entdeckt, bzw. wie und wodurch seid ihr bekannt geworden?
Auletta: Es war eher der klassische Weg. Wir haben viel in unserem Umkreis live gespielt und dann war jemand von der Plattenfirma da und fand uns gut.
SdR: Warum habt ihr euch entschieden, auf Deutsch zu singen?
Auletta: Deutsch ist unsere Muttersprache. Es ist einfacher, seine Gedanken und Gefühle in seiner Muttersprache zu beschreiben. Außerdem ist es für uns interessanter, dass diese "undeutsche" Musik deutsche Lyrik trifft.
SdR: Ihr hört ja sicher oft, wie andere euch und eure Musik beschreiben. Da liest man was von Indie-Rock, Alternativ und Folk. Wie nennt ihr denn selbst die Klänge, die ihr produziert?
Auletta: Hmmm, fett... ;)
SdR: Was fasziniert euch an Rock-Musik, was waren Impulse, Motivationen für euch Musik zu machen?
Auletta: Wir haben durch unsere Eltern schon immer viel Musik gehört und mitbekommen. Und durften alle früh an die Instrumente...
SdR: Wie schon der Song "Heimatmelodie" aus eurem derzeitigen Album zeigt, geht es in euren Songs oft um Deutschland/Mainz und auch sonst drücken eure Lieder eine große "Volksnähe" aus. Ihr punktet nicht nur bei den Mainzer Fans mit Bodenständigkeit und Lebensnähe. Wie schafft ihr es, eure Songs so lebensecht zu machen, ihnen diese Ohrwurm-Garantie und den "Mitsing-Charakter" zu verleihen?
Auletta: Wir sind ja wie jeder hier aus dem Leben und es ist auch irgendwie cooler mit den Leuten nach den Konzerten zu reden und direkt zu erfahren, was ihnen gefallen und nicht gefallen hat. Das wahre Leben halt...
SdR: Was waren eure Ambitionen und Ideen, als ihr euren allerersten Song geschrieben habt?
Auletta: Die Lust der Musik.
SdR: Viele eurer Songs handeln vom Leben in Mainz, wo ihr wohnt, und von euren Erlebnissen dort. Ihr singt in "Schrei & Tanz": "Ja, diese Stadt is nich für mich gemacht, weiß ich nach 20 Jahren vielleicht bist du's." Wie definiert ihr eure Beziehung zu der Stadt also am treffendsten?
Auletta: Pöbelei & Poesie. Es ist eine sehr schöne Stadt, die einem manchmal aber doch ein bisschen zu klein ist.
SdR: Ihr lebt alle vier in Mainz. Studiert ihr auch dort und wenn ja, was? Oder widmet ihr euch vielmehr voll und ganz der Band und dem Musikerdasein?
Auletta: Wir sind zwar offiziell eingeschrieben, aber die Musik hat derzeit Priorität.
SdR: Inwieweit profitiert eure Musik von eurem Studium? Gibt es Parallelen?
Auletta: Vielleicht. Aber das soll eigentlich nicht so extrem einfließen. Wenn Musik zu verkopft ist, dann hindert das oft den Weg zum Herzen.
SdR: Und noch zum Schluss: Wer waren eure Kinder-Rock-Helden?
Auletta: Da gab es bei jedem verschiedene. Aber Nirvana hat uns mit 8, 9 Jahren wohl alle irgendwie beeindruckt. (ls)