Wenn sich alles um die Ukulele dreht darf er nicht fehlen: Ian Händschke, besser bekannt als sein Alter Ego Iso Herquist, ein spaßiger Lümmeldäne mit Schwäche für Pilsbier. Händschke spielt seit fünf Jahren Ukulele. Zu seinem Fundus gehören mehrere Sopran-Ukulelen, eine große Tenor-Ukulele, eine Banjo-Ukulele und eine E-Ukulele. Vor 15 Jahren ist Händschke von Ristinge in Dänemark nach Frankfurt am Main gezogen. Mit im Gepäck hatte er jede Menge dänische Weisheiten, die er nun unter das lernwillige deutsche Volk streut, stets begleitet von seinem Fiscecore (zu deutsch: Männerchor) und dem Grill-Virtuosen Dr. Geo Köhler.
Im Gespräch mit Franka Langer klärt Händschke über die Vorzüge der Ukulele, die Entstehungsgeschichte seiner zweiten Identität und den eigenartigen Untertitel seines neuen Albums auf.
Wieso hast Du Dir Deine erste Ukulele gekauft?
Eigentlich weil sie klein ist und nur 15 Euro gekostet hat. Eine Lagerfeuergitarre ist immer gleich so groß und wenn man unterwegs ist – auf dem Schiff oder im Zeltlager – kauft man sich lieber etwas kleines. Und für 15 Euro, da kann die auch mal ins Wasser fallen.
Was macht eine Ukulele so grandios?
Zum einen ist die Ukulele ein super Einsteigerinstrument: Sie ist leichter zu halten als eine Gitarre und im Prinzip kann ein Kind im Alter von 6 Jahren innerhalb von einer Viertelstunde “Eine Insel mit 2 Bergen” spielen. Die Blockflöte schlägt sie also allemal. Zum anderen ist die Ukulele auch super für Leute, die schon ewig Musik machen, weil sie zum einfachen Denken zwingt. Sie ist nur auf die oberen 4 Saiten der Gitarre gestimmt und frei von dem ganzen technischen Ballast. Sie kann also für jeden Songwriter befreiend wirken und ihn musikalisch weiterbringen.
Seit wann gibt es Iso Herquist und wie wurde er zum Leben erweckt?
Iso Herquist ist im Prinzip kurz nach der ersten Ukulele entstanden und ist mein dänischer Background. Vor fünf Jahren hatte ich eine schwere Zahnbehandlung und am gleichen Tag einen Auftritt. Ich hab also am Morgen vor dem Auftritt eine Zahnspange bekommen und konnte nicht mehr sprechen. Na ja, dänisch sprechen ging seltsamerweise noch recht gut und dann bin ich ganz spontan für den Abend der Iso geworden. Für mich war das eine einmalige Quatschgeschichte. Aber auf den Auftritt hin habe ich sehr viel positives Feedback und Folgeauftritte bekommen, und dann hat sich die Sache einfach selbst weitergetragen.
Wie lange brauchst du, um ein Lied zu schreiben?
Das Schreiben selbst kann fünf Minuten dauern. Die Idee zu einem Song kann ich allerdings monatelang mit mir herumtragen, bevor sich alles zusammentut und es ganz plötzlich ganz schnell geht.
Wo hast du die Mannen aus deinem Fiskecore und den Mann am Grill aufgetrieben?
Der Fiskecore besteht aus Freunden von mir, die absolut keine Dänen sind. Aber auf der Bühne sind sie natürliche waschechte Dänen. Den Mann am Grill, Dr Geo Köhler, kenne ich über seine Frau und der heißt wirklich Geo Köhler und hat tatsächlich einen Doktor, nur um es gesagt zu haben. Ich wusste über ihn eigentlich nur, dass er in einer Phil Collins Coverband spielte. Nun, jeder macht was er gut findet, ich dachte mir eben “Okay...”. Und dann kam er bei einem Auftritt am Rheinuferfest betrunken zu mir und sagte: “Ich mach bei euch mit!” Und ich antwortete so aus der Hüfte heraus: “Klar, aber nur wenn du Grill spielst.” Und seitdem ist er in unserer Band. Er ist dann auch gleich in den Baumarkt spaziert. Das war echt eine Sache für sich: Er hat das arme Baumarkthäschen dazu genötigt, alle Sorten von Grills aus dem Lager zu holen, um den Klang testen zu können. Und dann hat er den günstigsten gekauft.
Wollt ihr den Grill nicht irgendwann mal auf der Bühne in Funktion bringen?
Wer weiß, was in der diesjährigen Grillsaison so alles passieren wird...
Wieso lautet der Untertitel deines aktuellen Albums “and don‘t make the duck angry!”?
Warum nicht? Die arme Ente! Es gibt Enten, wenn du die ärgerst, die schmollen dann monatelang! Und dann gehst du aus der Tür, und dann sitzt da die beleidigte Ente und schaut dich nicht mit dem Arsch an!
Was war an deiner ersten Heimat Ristinge echt super und was richtig mies?
Ristinge – das sind 5 Häuser und der nächste Supermarkt ist drei Kilometer weit entfernt. Was soll man sagen? Da will niemand leben! Diese ganzen Storys, von denen die Leute immer denken, sie wären großer Quatsch, die sind tatsächlich wahr. Auch die Wegbeschreibung nach Tullebölle ist völlig korrekt. Man könnte natürlich auch an der 3. Ampel rechts abbiegen, aber egal.
Wir versuchen jetzt mal was: Ich fange einen Satz an, und Du machst ihn dann fertig:
- Dänen können wirklich gut... auf einem Bein stehen.
- Ukulelen sind... klein und knuddelig.
- Deutsches Bier ist... auch Bier.
- Ich bin vernarrt in... Puschelsandalen.
- Meinen besten Auftritt hatte ich... auf dem Hammer Openair vor 15 Jahren. Wir sollten um 11 Uhr auftreten und haben im Endeffekt nachts um 2 Uhr gespielt. Da standen wir alle knietief im Matsch, es waren noch genau 5 Leute da, und wir hatten so viel Spaß!