In der letzten Ausgabe hat sich Ramona Hey auf die Spuren einer Nachwuchsband begeben, diesmal nähert sie sich in der Serie "Pimp my Band" dem Thema Songwriting:
Das Schreiben und Komponieren eigener Songs ist die Königsdisziplin der Musikbranche. Ist die Melodie eingängig? Drückt der Text aus, was ich sagen will? Selbst die Stars und Sternchen am Musikhimmel geben diese wichtige Arbeit gerne ab und beauftragen Profis damit, sich ihren nächsten Nummer-Eins-Hit aus dem Ärmel zu schütteln. Vielleicht haben sie einfach keine Lust dazu, selbst zu komponieren, schließlich ist es doch so viel einfacher, den fertigen Song nur einspielen zu müssen. Oder fehlt es am nötigen Talent?
Das Wörtchen Talent ist bei der ganzen Sache der Knackpunkt. Wie so Vieles ist das Schreiben eines guten Songs erlernbar – sagen die Einen. Doch das Gefühl für Melodie und Text muss einem im Blut liegen – sagen die Anderen. Was denn nun?!? Wie man auch dazu stehen mag, in einer Sache sind sich alle einig, die sich schon mal an einem eigenen Stück versucht haben: Man braucht Inspiration! Ohne die geht's nicht. Und ist man dann von der Muse geküsst, landet auch nur das auf dem Papier, das raus muss. Somit wäre dann auch das Thema "über was schreib ich denn nur?" erledigt. Für den Text spielen meistens persönliche Erfahrungen eine Rolle. Es fällt wesentlich leichter, über etwas zu schreiben, das man in irgendeiner Art selbst schon mal erlebt hat, als etwas zu erfinden, von dem man keine Ahnung hat. Der persönliche Touch macht es auch einfacher, echte Gefühle rüber zu bringen. Und ist allemal besser als nur einen schnöden Text runter zu rattern, der in seine Reime geprügelt wurde.
Manch einer mag sich jetzt fragen: Überleg ich mir erst den Text und dann die Melodie? Das ist natürlich jedem selbst überlassen. Nach einiger Zeit schleichen sich sowieso meist eigene Gewohnheiten ein, wie man ans Songwriting herangeht. Um eine geeignete Melodie zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manch einer holt sich Inspiration bei schon vorhandenen Liedern. Doch Vorsicht: Abschreiben gilt nicht! Andere versuchen es mit Harmonielehre und basteln sich so etwas zusammen, und wieder andere haben das Glück, dass ihnen ganz plötzlich und spontan eine Idee im Kopf herumschwirrt, die dann schnell zu Papier gebracht wird. Grundsätzlich fällt es natürlich nicht jedem so leicht, eine eigene Melodie zu erfinden, geschweige denn diese dann auch noch mit einem passenden Text zusammen zu bringen.
Hat man die wohl schwierigste Hürde des Anfangs erstmal geschafft, kann man sich dem Ablauf des Stückes zuwenden. Ein kleines Grundschema hierfür ist: Intro – Strophe – Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Bridge – Refrain – Outro. Dies ist allerdings keinesfalls eine Vorgabe, sondern eine Orientierungshilfe, eigene Ideen sind erlaubt und sogar erwünscht. Aller Anfang ist schwer, aber Kopf hoch, mit etwas Übung klappt das schon!