"Hättest du nicht Lust, mit mir den Abend zu verbringen, gegen den Frust, wir könnten Nachtbaden gehn?"
Mit diesem verlockenden Angebot beendeten die Indierocker Madsen ihren Auftritt auf dem AStA Sommerfest in Mainz. Verlockend zum einen, weil es vor der Bühne so ziemlich genau 200 Grad heiß war und zum anderen – na ja so ein schmucker Madsenbube ... Da gerät auch Franka Langer ins Schwärmen:
An Jubiläen gilt es ordentlich auf die Pauke zu hauen, das weiß auch der AStA der Uni Mainz! Deshalb wurde zur 30. Auflage des alljährlichen Sommerfestes niemand Geringeres auf die Bühne gestellt als die drei Brüder Johannes, Sebastian und Sascha Madsen plus Bassist Niko Maurer. Zusammen sind sie schlicht "Madsen", in einer Demokratie wie der unseren zählen ja schließlich die Mehrheiten. Nach dem Austritt des Keyboarders Folkert Jahnke im letzten Jahr werden sie momentan bei ihren Live-Auftritten von der schönen Keyboarderin Lisa Nicklisch unterstützt.
Das Sommerfest mitsamt seinem erstklassigen Aufgebot an Musik, Essen und Film gab es wie immer komplett für umme. Mit Madsen im Gepäck wurde der Campus nun deutlich voller als jemals während der Vorlesungszeit: Insgesamt 10 000 Leute pilgerten an die Universität, um statt lineare Regressionen und Psychoanalysen mal wieder ein paar feierwütige Homo Sapiens und berauschende Melodien um sich zu haben.
Und diese Lernpause hatte es definitiv in sich: Die Madsenknaben rockten, schmachteten und heizten Männlein wie Weiblein gleichermaßen ein. Viele Songs des neuen Albums waren auf der Playlist mit dabei wie "Lass die Liebe regieren" (zum Träumen schön) und "Sieger" (mental durchaus aufbauend), ebenso wie die Klassiker "Die Perfektion" (einfach nur wunderbar) oder auch "Du schreibst Geschichte" (der Chartstürmer der Band). Für romantische Gänsehaut-Momente auf dem Campus sorgten die Jungs mit einem Cover des Pixies-Songs "Where is my Mind?".
Nach knapp anderthalb Stunden war der Zauber vorbei. Anderthalb ist übrigens auch die Zahl, die Madsen zur Produktion ihres neuen und damit 4. Studioalbums "Labyrinth" brauchten – nur waren es dabei Jahre statt Stunden. Gutes braucht eben seine Zeit.
Das allgemeine Resümee: Es war schön, heiß und wunderbar! Der erhoffte Regen blieb aus, dafür badeten die Mainzer in dieser Sommernacht in Konfetti und Bier. Ebenfalls aus blieb das Angebot mit dem Nachtbaden – war wohl nur eine nette Textzeile ... (fl)