Unsere Redakteurin Laura Fiegenschuh hat sich Ende September in den hohen Norden begeben, um sich die heißesten neuen Bands der Musikszene anzuschauen. Beim Reeperbahn Festival in Hamburg treten seit mittlerweile 10 Jahren die Bands auf, von denen man spätestens in zwei Jahren spricht.
Hui, der zehnte Geburtstag, ganz schön aufregend! Auch für das Hamburger Reeperbahn Festival. Seit einer Dekade ist es eine feste Institution und als Newcomer-Event nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Dabei ist es kein gewöhnliches Festival mit Camping, Matsch und viel frischer Luft, sondern es findet in vielen Clubs, Hallen und auch Kirchen rund um die Reeperbahn statt. Auch 2015 war das Line-Up vielversprechend. Fünf Sterne Deluxe, Wanda, Sóley, New Order und viele mehr waren am Start. Aber auch für mein in rockigen Tackten schlagendes Herz war die ein oder andere Band dabei.
Tracer: Eines meiner Highlights des Wochenendes war die australische Band Tracer. So richtig in eine Schublade stecken lassen sie sich nicht – und das ist auch gut so. Seit 2004 rocken sie die Bühnen der Welt mit einer Mischung aus Grunge, Stoner und vor allem ganz viel Herzblut. Im Juli diesen Jahres haben sie ihr neues Album „Water for Thirsty Dogs“ rausgebracht, eine Platte die definitiv hörenswert ist.
Zentralheizung of Death (des Todes): Ein ziemlich eindrucksvoller, wenn auch komplizierter Name, der für eines steht: lupenreinen Garagenpunk! Unter Umständen könnte man die Musik von Zentralheizung of Death (des Todes) – kurz ZHOD – als Krach bezeichnen. Wohlgemerkt sehr schöner Krach! Die fünfköpfige Band ist das perfekte Beispiel dafür, dass Sex, Drugs, und Rock 'n Roll tatsächlich noch existieren. Keine Band auf dem Festival hat sich so in Rage gespielt und den Spaß von der Bühne so nahtlos auf das Publikum übertragen wie ZHOD. Definitiv hörens- und sehenswert!
An dieser Stelle könnten noch ein paar weiter Bands folgen: Mac DeMarco, die Palma Violets oder auch die kanadische Noiserock Band Metz. Alle haben eine ziemlich eindrucksvolle Live-Performance abgeliefert und das Festival für mich sehenswert gemacht. Allerdings hat das Line-Up des Festivals in diesem Jahr vor allem durch Elektro- oder Indie-Pop Bands bestochen, für Anhänger von eher rockigen Sounds oftmals langweilig und eintönig. Aber auch das hat der Stimmung keinen Abbruch getan, immerhin bietet die Reeperbahn auch abseits des Festivals genügend Möglichkeiten, um sich zu beschäftigen! (lf)