To some Jim was a poet - his soul trapped between heaven and hell.
To others he was just another rockstar who crashed and burned.
But this much is true: You can‘t burn out, if you‘re not on fire!
The Doors-Frontmann Jim Morrison ist einer der meist diskutierten Musiker der Geschichte, unzählige Bücher erzählen sein Leben und beschäftigen sich mit dem frühen Tod der zerissenen Ikone. Aber es dauerte 38 Jahre, bis die erste Kino-Dokumentation über die Doors gedreht wurde. Franka Langer hat sie sich angesehen:
Von den Anfängen der Band "The Doors" am Strand in Venice Beach 1965 bis zum Tod Jim Morrisons 1971 in einer Pariser Badewanne dokumentiert Regisseur Tom DiCillo die Geschichte einer großartigen Band in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Live-Mitschnitte, Interviewsegmente und Morrisons Gedichte wurden in 90 eindrucksvolle Filmminuten zusammengeschnitten, darunter viel bisher unveröffentlichtes Material. Erzählt wird die Dokumentation von Johnny Depp, der aus dem Off die Geschichte der Doors unvergleichbar perfekt dahinhaucht.
DiCillos Motivation war es, die Wahrheit hinter dem Mythos zu erzählen. Deshalb verzichtete er komplett auf Schauspieler: "Für mich gibt es nichts Eindrucksvolleres als zu sehen wie Robby Krieger, Ray Manzarek, John Densmore und Jim Morrison auf dem Bildschirm zum Leben erwachen!" Und tatsächlich haucht DiCillo der Band wieder Leben ein, und gewährt den Zuschauern einen unglaublich intimen Einblick in die Karriere einer der bedeutendsten Rockbands der Musikgeschichte.
Produzent Dick Wolf beschreibt das Ergebnis ihrer Arbeit wie folgt: "Dieser Film ist die Historie der Band, aber gleichzeitig auch ein Einblick in einen Moment der Geschichte, der sich niemals wiederholen wird. Jim Morrison war der Beste und Schlimmste von uns allen, die glaubten, die Welt verändern zu können, wenn nur die Leute über 30 zuhören würden!"
Die 1960er Jahre waren geprägt von der Ermordung John F. Kennedys und dem Vietnamkrieg. Zwischen den Generationen hatte sich ein breiter Graben aufgetan; die Jugendbewegung entstand, die jeden über 30 zum kulturellen Feind erklärte. Morrison wurde zum Messias der Protestbewegung gekrönt, doch der Messias kämpfte längst gegen seine eigenen Dämonen. Morrison war Alkoholiker, beherrscht von Todessehnsüchten und Drogenexzessen. Doch das war nur die eine Seite. Jim Morrison war ein genialer Showmann, der sich wie keiner vor ihm brillant in Szene zu setzen wusste.
Morrison war ein Rock'n'Roll-Poet, gleichermaßen gefährlich und selbstzerstörerisch wie hoch intelligent. Seine Gedichte, gelesen von Johnny Depp, nehmen den Zuschauer mit hinab in die Tiefen der visionären, dunklen Welt des zerrissenen Superstars. DiCillo zeigt die Kompromisslosigkeit, mit der sich Morrison in seine Musik, seine Lyrik und letztlich sein ganzes Leben stürzte. Er flog hoch und fiel tief. 1971 starb er in seinem Pariser Apartment an Herzversagen. Jim Morrison wurde 27 Jahre alt.
DiCillo nennt seine Musik-Doku "When You‘re Strange" und bezieht sich dabei auf den gleichnamigen Song der Doors, ihre Hymne auf die Andersartigkeit. DiCillos Film bekam im Gegensatz zu Oliver Stones umstrittenen Werk aus dem Jahr 1991 den Segen der überlebenden Doors-Mitglieder. Ray Manzarek nannte ihn "den Anti-Oliver-Stone-Film: Dies wird die wahre Geschichte der Doors sein!"
"When You‘re Strange" läuft seit dem 1. Juli 2010 und ist in ausgewählten Programmkinos zu sehen. Deutschlandweit sind insgesamt nur 10 Kopien im Umlauf. Mehr hier: (fl)