Ihre Band Miller gibt es noch gar nicht so lang – ein paar Monate gerade erst. Dennoch standen sie bereits im Finale der Panikpreises von Udo Lindenberg. Kein schlechter Start für die Studenten aus Mannheim, Mitte zwanzig, die mit ihrer EP "Nur mal kurz mein Leben leben" durchstarten wollen. Andreas Babiak hat mit ihnen über ihren erfolgreichen Start und die nächsten großen Ziele gesprochen.
Sie kennen sich seit zwei Jahren, seit November 2013 machen sie auch zusammen Musik, Niko Stegmiller – der Sänger von Miller, Gitarrist Ricardo Bettiol, Schlagzeuger Lukas Schubert und Bassist Alexander Langner. Getroffen haben sie sich nur, weil sie allesamt angefangen haben an der Popakademie in Mannheim zu studieren. Und dann war man sich schnell einig: "Miller machen deutschsprachige Popmusik, und zwar so, wie es sich gehört. Ohrwürmer mit harten Gitarren. Melodischer Gesang mit energetischem Schlagzeug. Texte aus dem Alltag."
Ihr wart im Finale beim Panikpreis von Udo Lindenberg. Was nehmt ihr von dieser Erfahrung mit?
Jaa! Wir durften Udo kurz kennenlernen, und er ist echt eine coole Socke! Wir hatten zwar nur ein kurzes Gespräch, aber das war auf jeden Fall cool. An Erfahrung haben wir ein sehr tollen Auftritt auf großer Bühne mitgenommen und ein tolles Wochenende mit unserem ganzen Miller-Team.
Ihr seid alle zum Studieren nach Mannheim gezogen und lernt an der Popakademie. Ist Mannheim eine gute Stadt, um Musik zu machen und nutzt euch das Gelernte für eure Band?
Mannheim ist eine super Stadt, um als Band zu starten! Wir fühlen uns sehr wohl hier. Die kulturelle Vielfalt hier ist wunderbar und man erlebt jeden Tag neue verrückte Sachen in der Stadt. Das an der Popakademie Gelernte hilft uns definitiv in ganz vielen Bereichen. Wir kriegen da tolle künstlerische Denkanstöße, aber auch im Business Bereich haben wir viele Dinge gelernt, die uns jetzt im Bandalltag sehr hilfreich sind.
Eure Texte sind auf Deutsch, eure Musik poppig bis rockig – war das gegeben oder hat ihr euch dahin entwickelt?
Wir denken, dass wir uns in unserer Muttersprache wesentlich besser ausdrücken können. Außerdem mögen wir den Sound der Deutschen Sprache und wir fühlen uns dem Publikum näher, weil jede Zeile direkt verstanden wird. Und da unser Sänger Niko die Songs und Texte schreibt war schon immer die grobe Richtung klar. Im Proberaum haben wir dann aber über die letzten Jahre zusammen den aktuellen Sound entwickelt und arbeiten daran ständig weiter. Schubladen sind uns egal, wir machen die Mucke, auf die wir Bock haben.
Um was geht es in eurer Musik?
Unsere Songs sind Geschichten aus unserem Alltag und Themen, die uns beschäftigen. Sie sind größtenteils Gefühlsoutput. Aber es gibt natürlich auch einige Songs in denen es um eine Geschichte geht, die wir nicht selbst erlebt haben.
Ihr habt schon viele Konzerte gespielt - gibt’s da eines, das besonders hängen geblieben ist?
Wir haben einmal im tosenden Sturm gespielt - allen Unwetterwarnungen zum Trotz. Niko hat bei dem Auftritt dann drei Gitarren geschrottet. War nicht die beste Erfahrung, aber wir werden es wohl nicht so schnell vergessen! Der Auftritt mit Udo Lindenberg war diesen Sommer einer der Höhepunkte. Dort hatten wir die Chance vor 3000 Menschen zu spielen, das war ein tolles Bild von der Bühne aus. Aber wir hatten auch super schöne Konzerte in kleineren Locations dieses Jahr, und da passieren eigentlich immer lustige Sachen.
"Nur mal kurz mein Leben leben" heißt eure EP – wie kam es dazu?
Die EP ist unser erstes Lebenszeichen in der Musikwelt als Miller und wir sind sehr stolz auf die Platte. Wir haben zwei Jahre an ihr gearbeitet, bis sie endlich erscheinen konnte. Im Laufe des Prozesses wurden 20 Songs geschrieben und am Ende haben es nur fünf auf die CD geschafft. Die Platte haben wir zusammen mit unseren Produzenten Max Hesselbart und Nils Lesser produziert.
Was sind denn eure nächsten Ziele? Was wollt ihr gerne erreichen?
Im Moment sind wir wieder viel im Studio und arbeiten an neuem Material. Das Ziel ist, soviel wie möglich aufzutreten, noch einige Platten aufzunehmen und versuchen, so viel möglich zu reißen. Wir stecken sehr viel Zeit, Energie und Liebe in die Band und wir würden uns natürlich freuen wenn wir irgendwann von unserer eigenen Musik leben könnten. (ab)