The Boat that Rocked – so der englische Originaltitel – spielt in einer Zeit, als Piraten noch nicht vor der Somalischen Küste Frachter kaperten, sondern illegale Musiksender von abgehalfterten Kuttern aus für eine musikalische "Radio Rock Revolution" sorgten. Richard Curtis hat mit seiner gleichnamigen Komödie der wilden Radiokultur ein rasantes, lautes, buntes und unglaublich witziges Denkmal gesetzt.
1966 kommt der weltberühmte Rock aus England, doch leider nur äußerst selten zu den Hörern der BBC. Kümmerliche zwei Stunden Pop'n'Rock pro Woche lässt der staatliche Sender über den Äther blubbern. Immer noch zu viel, wenn es nach dem strengen Postminister Dormandy im britischen Kabinett geht (Shakespeare-Darsteller Kenneth Branagh als fieses Ekelpaket). Skandalös wenig, nach Meinung der restlichen Bevölkerung. Das kaum zu bremsende Verlangen nach neuer Musik befriedigt im Film der Piratensender "Rock Radio". Rund um die Uhr sendet eine Handvoll anarchischer Radiorebellen (u.a. Philip Seymour Hoffman, Rhys Ifans, Nick Frost) alles von The Who, den Kinks, Cream, Jimi Hendrix und allen anderen Helden der Zeit. Und eine gigantische Fangemeinde (über 20 Millionen) hört zu, wenn die durchgeknallten Moderatoren on air Sex, Drugs und Rock'n'Roll hochleben lassen.
Die Handlung ist schnell erzählt: Der 18-jährige Carl (Tom Sturridge) fliegt von der Schule, weil er mit Drogen erwischt wurde. Seine Mutter (Emma Thompson) schickt ihn daraufhin auf das Schiff seines Patenonkels Quentin (Bill Nighy). Falls es eine erzieherische Maßnahme sein sollte, geht sie tierisch daneben! Denn das Boot ist die "Rock Radio", Hauptquartier und Sendeanstalt des Piratensenders, und die Crew besteht aus einem Haufen wilder Exzentriker, die Carl eine ganz neue Welt eröffnet. Doch leider ist Minister Dormandy auf dem Kriegspfad mit dem "unmoralischen Pack" und versucht, mit gemeinen Finten dem Treiben auf der Rock Radio ein Ende zu setzen.
Fazit: Ein rundum gelungener Film über eine Zeit, als Rockmusik ihre ersten schillernden Blüten getrieben hat. Bunte Bilder, herrlich schrulliges Personal, bissiger britischer Humor und großartige Musik. Einfach ein echtes Gute-Laune-Movie! Kleiner Tipp: Wer kann, sollte sich den Film unbedingt im Original ansehen! Wowzer!!