Auch wenn fast schon wieder Ostern ist, möchte unsere Reporterin Corinna Würzberger nun endlich ihren Vorsatz für das neue Jahr in Angriff nehmen: selbst Gitarrespielen lernen! Die vorlesungsfreie Zeit bietet hierfür den perfekten Moment, nun fehlt nur noch das richtige Instrument. Doch wo fängt man da an? Wie trifft man seine Entscheidung für die richtige Gitarre? Corinnas erster Gang führte sie in ein ein Musikgeschäft, um sich vor Ort beraten zu lassen:
Ich strecke meinen Arm aus und drücke die Ladentür auf, um aus dem regnerischen Grau der Innenstadt in ein kleines Gitarrenparadies zu entfliehen. Mein Blick fällt zuallererst auf die Kasse und dahinter auf ein riesiges Poster eines unbekannten Gitarristen. Auf der rechten Seite stehen bereits die ersten Schönheiten – zuerst die akustischen und im hinteren Bereich die elektrischen Gitarren. Ich schlendere diese fast fünfzehn Meter lange Ausstellungsfläche auf und ab. An beiden Seiten hängen und stehen in mehreren Reihen viele, viele Gitarren. Die Auswahl ist groß: Gitarren in allen möglichen Farben und Formen, mit Comicdruck und Usedlook (Warum kauft man sich dann eine "neue" Gitarre?) oder Glitterpartikeln zwischen 200 und 2.000 Euro warten auf ihren Käufer.
Nun will ich also Gitarrespielen lernen. Bisher hatte es leider zu nicht mehr als Blockflötenunterricht in der Grundschule gereicht... Andreas Scheinhütte rät in seinen Lehrbänden eigentlich dazu, seinen Gitarrenlehrer zum Kauf mitzunehmen. In meinem Fall gibt es (noch) keinen Lehrer, dementsprechend alleine stehe ich nun auch im Musikladen. Doch schon nach wenigen Minuten werde ich von einem sympathischen jungen Mann mit Karohemd und Ohrring gefragt, ob er mir denn helfen könne. Ja, Hilfe brauche ich allerdings.
Ich schildere ihm kurz meine Situation. Nun will er wissen, was ich denn genau spielen wolle. Puuuh, eigentlich wollte ich mich nicht direkt festlegen. Rock? Gerne auch etwas härter Er überlegt kurz, wobei sein Blick über die vielen Gitarren, die an der Wand hängen, wandert. "Dann würde ich dir diese empfehlen", er zeigt auf eine schwarze Ibanez, die sich gut für den Hardrockbereich eigne. Es ist eine GRG 121. Ihr Vorteil: gutes Preis-Leistungsverhältnis, schmalere Medium-Bünde, die Anfängern das Spielen erleichtern und die Gitarre schnell machen, außerdem fehlt ein Vibrato-Hebel, was ebenfalls zur Einfachheit beitrage, da auf anfangs unnötige Fummelei verzichtet werde. "Und es gibt sie noch in den Farben weiß und rot." Vom Design her hatte ich mir eher etwas anderes vorgestellt, aber cool sieht sie schon aus. Meine Frage lautet nun, wie viel Geld man am Anfang investieren sollte beziehungsweise muss, um etwas Anständiges zu bekommen. Da sei man schon zwischen 200 und 250 Euro gut dabei, genau wie die besagte GRG 121. Diese Preisspanne deckt sich mit meinen Vorstellungen.
"Und wenn ich dann doch einmal etwas anderes spielen möchte?", frage ich weiter. Er könne mir auch eine Yamaha in der gleichen Preisklasse anbieten, die sei nicht so sehr auf Hardrock spezialisiert, man wäre also variabler. Er führt mich zu einer anderen Reihe mit Gitarren. Ich frage als nächstes nach seiner Einschätzung, ob es sinnvoll ist, erst einmal mit einer akustischen Gitarre einzusteigen. "Das wichtigste ist doch, dass man an seinem Instrument Spaß hat, und wenn du nichts Klassisches spielen willst, langweilst du dich beim Zupfen zu Tode und lässt es bleiben. Genauso ist es, wenn dir das Design nicht gefällt. Dann stellst du sie in eine Ecke, in der du sich nicht siehst und vergisst sie." Wo er Recht hat ...
Die Beratung endet jedoch nicht bei der Gitarre allein. Der Verkäufer erinnert mich daran, dass im Preis zwar Tasche und Gurt, nicht aber der Übungsverstärker eingeschlossen seien. Und auch diesen solle ich nach meinem ganz persönlichen Geschmack auswählen und mir einfach mal etwas anhören. Preislich gibt es schon gute Geräte für um die 100 Euro. Außerdem sollte man darauf achten, dass man einen Kopfhörer anschließen kann. Er grinst: "Nicht allen Nachbarn gefällt Gitarrenrock." Wie wahr.
Am Ende fühle ich mich gut beraten, aber gehe vorerst ohne Gitarre nach Hause. Generell gilt: Die Gitarre sollte zu euch passen. Das heißt: Hört euch den Klang an, nehmt die Gitarre in die Hand, schlagt die Saiten an und bekommt einfach ein Feeling dafür. Und auch ich werde erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Wie es weitergeht mit meinem Gitarrenabenteuer lest ihr in der nächsten Zeit regelmäßig im Blog. (cw)