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Capo

Kapodaster – Kapo was?

Der Kapodaster – von vielen einfach liebevoll "Capo" oder "Kapo" genannt – ist eine höchst praktische Vorrichtung, um die Gitarre in eine andere Stimmung zu versetzen. Wäre das nicht schön, wenn das auch bei uns Menschen funktionieren würde? Man ist düster drauf, pinnt sich eine Klemme ans Ohr und schon flötet man wieder in den höchsten Tönen ...

Egal, zurück zum Kapodaster und seinem Einsatzgebiet der Gitarre. Der Kapo ist eine Klemmvorrichtung, der die schwingende Länge der Saiten einer Gitarre verkürzt. Er wird zwischen zwei Bünden um den Hals des Instruments gespannt, mit dem Ergebnis, dass das Instrument höher klingt.

Kapodaster werden meist benutzt, um das Instrument an die Gesangsstimme anzupassen. Das hat den großen Vorteil, dass das Musikstück nicht erst in eine geeignete Tonart transponiert werden muss (was sonst in der Regel nur mit etwas unkomfortableren Barrégriffen erreicht werden kann), sondern man ganz bequem die angenehmer zu greifenden offenen Akkorde spielen kann.

Ein Beispiel: Ist ein Original-Song mit seinen offen zu spielenden Akkorden C, Am, G, F für die Singstimme eine Spur zu tief, wird der Kapodaster im zweiten Bund der Gitarre platziert. Hinter dem so entstandenen neuen Sattel, kann man jetzt in gewohnter Weise genau die Griff-Formen (3. Lage) spielen, die man in der Original-Version vor dem echten Sattel (1. Lage) gespielt hätte. Mit diesem Trick ist der Song ruckzuck um einen Ganzton höher transponiert.

Und für die unter Euch, die es ganz genau wissen wollen: Der Kapo ist letztlich nur für die leeren Saiten da, die bei offenen Akkorden nicht gedrückt werden. Die würden also bleiben wie sie sind, wenn ich den gegriffenen Akkord einfach nach oben verschiebe. Greife ich also z.B. den offenen C-Dur-Akkord in der dritten Lage, höre ich die gegriffenen Töne als D-Dur. Ohne Kapo würde ich aber immer noch das g der leeren g-Saite hören. Und das passt nicht wirklich in den D-Dur-Akkord rein. Der Kapo im zweiten Bund macht aus dem g ein a, und schon passt’s!