Eine Dekade gibt es die Rockband Baby Lou bereits - und das will natürlich anständig gefeiert werden. Also kehrt die Band dahin zurück wo alles angefangen hat: ins The Cave in Wolfesheim. Unter dem Titel "10 Years of False Metal" wird die Band dort am 31. Dezember die Bude rocken. Resttickets gibt es hier. Für die, die nicht so lange warten können: vorher ist Baby Lou noch in Freiburg im White Rabbit zu sehen. Außerdem haben die Saarländer erst vor wenigen Wochen ein neues Album mit dem Titel "Stagediving Into Total Darkness" und zum bevorstehenden Jubiläum ein Ankündigungsvideo herausgebracht.
Bereits seit 2010 stand es fest, Sacha Baron Cohen sollte Freddie Mercury in der anstehenden Filmbiografie des verstorbenen Queen-Sängers darstellen. Doch nun wurde sich überraschenderweise umentschieden. Die Rolle wurde an Ben Whishaw ("Das Parfüm", "Cloud Atlas", "Skyfall") weitervergeben, einem Schauspieler, der besonders für seine dramatische Performanz bekannt ist. Dies war wohl auch der springende Punkt bei der Frage der Besetzung, da Queen Gitarrist Brian May erklärte, dass sie befürchteten, die Persönlichkeit des komödiantisch Baron Cohen lenke zu sehr vom eigentlichen Film ab. Man müsse bei diesem Film, so fährt er fort, unbedingt an die Illusion glauben, dass es sich tatsächlich um Freddie Mercury handele. Regie soll übrigens Dexter Fletcher führen, einem britischer Schauspieler, der 2012 sein Regie-Debüt feierte.
Advent, Advent – Chrissie: der Mann, der sich nicht kurz fassen kann
Bei mir läuft fast immer Musik wenn ich arbeite und meist komme ich auch dann nur zum Musikhören. Arbeiten heißt bei mir entweder Programmieren, was einen Großteil meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, oder Gestalten, was auch Aufmerksamkeit braucht, aber anders. Soll heißen: Beim Programmieren darf meist nur Filmmusik laufen, z.B. von Hans Zimmer (Inception ist super, Man of Steel oder Dark Knight gehen auch) oder auch Lana Del Rey oder etwas anderes, was den Denkapparat nicht wirklich in Beschlag nimmt, aber für einen angenehm stimulierenden Klangteppich sorgt. “Bügelmusik” hat ein Prof das an der Uni genannt. Wird’s technisch richtig knifflig, wird die Musik auch abgeschaltet. Beim Designen darf es musikalisch anspruchsvoller und/oder abwechslungsreicher sein. Man weiß nie, wie man ans Ziel kommt.
Unabhängig von dieser Instrumentalisierung hier die Alben, die mich 2013 am meisten begleitet und beschäftigt haben. Und ja, ich habe einen Hang zu (ehrlichem) Pathos.
Nick Cave & The Bad Seeds – PUSH THE SKY AWAY: Von vorne bis hinten unvergesslich. Ohrwürmer, die nicht im Ohr bleiben, die ich immer wieder hören muss. Andere Nick Cave Alben hatten für mich immer etwas Gewolltes, Gekünsteltes, das hier ist einfach perfekt.
Franz Ferdinand – TONIGHT: Franz Ferdinand ist meine Entdeckung 2013. Warum gab es die nicht in meiner Jugend? Das neue Album “Right Thoughts, Right Words, Right Action” ist gut, aber “Tonight” von 2009 ist besser. “Ulysses” ist der perfekte Einstiegssong: cool, abwechslungsreich, peppig - einfach geil. Pop-Songs mit Dramaturgie.
Shaban und Käptn Peng – DIE ZÄHMUNG DER HYDRA – Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi – EXPEDITION INS O: Deutscher Sprechgesang auf Speed. Texte zwischen Genialität und Irrsinn, voller Witz, Tiefsinn und Pathos, unvorhersehbar, perfekt vorgetragen. Bei “Expedition ins O” gibt’s keine Samples, da wird Hip Hop auf Instrumenten gespielt. Ein Album dessen erster Song “Der Anfang ist nah” heißt, muss man einfach lieben. Aber es ist unmöglich, beim Hören irgendetwas anderes zu machen.
John Zorn – THE BIG GUNDOWN (2000er Edition): Ein persönlicher Evergreen. John Zorns Hommage an die Filmmusiken von Ennio Morricone läuft bei mir immer wieder. Mal wird Morricones Minimalismus ins Extrem getrieben, dann wieder die Dramaturgie ins Absurde verstärkt. Etwa wenn “Once Upon a Time in the West” allein auf E-Gitarren gespielt wird oder “Battle of Algiers” in ein sampledurchsetztes Staccato mündet. Kein Track ist wie der andere. Übrigens unbedingt die 2000er Version hören, die u.a. zusätzlich “The Ballad of Hank McCain” mit der unvergleichlichen Stimme von Mike Patton enthält.
Zugabe: Kid Kopphausen – I: Gisbert zu Knyphausen allein ist nicht meine Sache, aber diese Kooperation mit dem viel zu jung gestorbenen Nils Koppruch ist wunderbar. Koppruchs Stimme sorgt für Gänsehaut (“Wenn der Wind übers Dach geht”). Auch hier: Deutsche Texte für die man sich nicht schämen muss, keine Plattitüden, keine abgelutschten Reime, keine intellektuelle Verbrämung - da stimmt das Versmaß und der Vortrag.
Newcomer-Band We Are The In Crowd mit neuem Album am Start
Seit 2009 erst gibt es die Pop-Punk Band mit dem ungewöhnlichen Namen We Are The In Crowd. In den vier Jahren seit ihrer Entstehung war das Quintet (bestehend aus: Taylor Jardine/ Leadsängerin, Jordan Eckes/ Gitarrist, Cameron Hurley/ Gitarrist, Mike Ferri/ Bassist und Rob Chianelli, Schlagzeuger) aus New York definitiv nicht untätig: eine EP mit dem Titel Guaranteed to Disagree (2010) und ihr Debütalbum Best Intentions (2011) hat die Band bereits auf dem Markt geworfen. Seitdem sind sie permanent auf Tour, um die Welt auf sich aufmerksam zu machen. Dabei standen sie bereits unter anderem mit All Time Low, Yellowcard und Never Shout Never auf einer Bühne. Jetzt ist für den 18. Februar 2014 die nächste Platte angekündigt: Weird Kids. Wie Jardine, die Frontfrau von WATIC, erklärt, habe man sich mit Weird Kids endlich mal die Zeit nehmen können, die man benötige, um alles richtig zu machen. Klingt fast so, als hätten die US-Amerikaner mit dieser Scheibe ihren Sound gefunden. Die erste Single The Best Thing (That Never Happened) aus dem neuen Album ist bereits seit einiger Zeit digital erhältlich (Spotify, iTunes) - und natürlich, wie könnte es auch anders sein, auch auf Youtube zu finden:
Vielleicht ist We Are The In Crowd ja eine Band, von der man auch in Zukunft noch mehr hören wird - wer weiss.
Advent, Advent – Tanja und die Schweden-Connection
Aus Schweden kommt ja so viel Gutes: IKEA, H&M, Pippi Langstrumpf, Midsommar ... und vor der Musik machen die Schweden glücklicherweise auch nicht Halt. So enthält meine CD-Sammlung neben ganz viel ABBA auch noch ein bisschen Europe, Roxette und Gemini sowie Solo-Projekte von Agnetha Fältskog, Frida und Marie Fredriksson. Aber was hat das ausgerechnet mit 2013 zu tun?
1. Vor 40 Jahren wurden ABBA zu „ABBA“.
2. Agnetha hat ein neues Album rausgebracht.
3. Europe feierten ihr 30. Bühnenjubiläum.
Am Anfang schuf Gott ... ABBA. Die haben mich schon im Vorschulalter so begeistert, dass ich selber einen Hang zum Gesang entwickelte und neben meinem Hauptjob als Sekretärin bis heute in diesem Hobby aufgehe. Und auch wenn ich von meinen Lieblingsschweden kein Lieblingsalbum definieren kann, sind sie mir eine unerschöpfliche Inspiration.
Agnetha Fältskog - in aller Munde, wegen ihres diesjährigen großen Comeback mit dem Album "A" – brachte allerdings schon 2004 MY COLOURING BOOK raus: eingängige Coverversionen von Songs, die ihr selber viel bedeuten – gefällt mir übrigens wesentlich besser als die aktuelle Scheibe...
Frida fing mich 1996 wieder ein: Das schwedische Album DJUPA ANDETAG ist ein Traum. Selbst wenn man kein Wort versteht ...
Durch sie stolperte ich auch über Marie Fredriksson, denn mit der sang sie das wunderbare Duett "Alla mina bästa år". Als Konsequenz mussten natürlich auch einige von Maries Soloalben her. I EN TID SOM VAR ist ebenfalls aus dem Jahr 1996. Großartig.
Doch wie passen Europe dazu? Egal. Sind auch Schweden und produzieren geschmeidigen Sound. Mit "The Final Countdown" haben sie 1986 Rock-/Pop-Geschichte geschrieben ... Ich selber entdeckte die Hardrocker erst 2009 wieder, als LAST LOOK AT EDEN herauskam. Zur Feier ihres 30jährigen veröffentlichten sie übrigens im Oktober LIVE AT SWEDEN – 30TH ANNIVERSARY SHOW.
Bleibt zu hoffen, dass ABBA anlässlich ihres 40jährigen Waterloo-Jubiläums nächstes Jahr doch mal wieder zusammen ...
Advent, Advent – frisch gezupft von unserem Rock-Dax
The Black Keys – EL CAMINO: Herrlich, wie da in der Jetztzeit die Seventies interpretiert werden: ein Schuss Glam Rock à la Gary Glitter, eine Prise Beatmusik, ein bischen T-Rex, sogar ZZ Top scheinen manchmal durch. Cooler Gesang und super Ideen auf der Gitarre für Freunde des Retro-Sounds!
Kvelertak – KVELERTAK: Alle Macht den Gitarrenriffs: ein neuer heißer Tipp für Freunde des harten Rock aus Skandinavien. Der Sound ist unglaublich mächtig, die drei Äxte dominieren. Die Stimme des charismatischen Sängers ist diplomatisch ausgedrückt eingebettet. Man bemerkt kaum, dass die Texte in Norwegisch gesungen sind. Das hat den angenehmen Effekt, dass diese Band aus Norwegen einen ungeheuren Druck hat: ideal zum Abrocken!
Jack White – BLUNDERBUSS: Immer für eine Überraschung gut, der Mann: gleich beim ersten Song dominiert das E-Piano. Die Gitarre tritt etwas in den Hintergrund, um dann mit ausgefallenen Solosounds zu brillieren. Ein sehr energetischer Gesang, gar nicht cool! Dann haut er einem wieder Kracherlicks mit der Gitarre um die Ohren. Sogar kitschige Country-Reminiszenzen tauchen auf. Eine ungeheuer vielseitige Produktion – Jack White ist einfach ein Fass!
Dirty Age – PLUG IN: Diese Band aus Mannheim überzeugte mich live, ich kaufte sofort die CD. Uns siehe, alles war gut. Sogar sehr gut! Sowas von AC/DC-like hatte ich noch nie gehört – und das mit ausschließlich eigenen Songs. Der Sound der CD ist fett, einfach super gemacht. Weiter so!
RockFour – EVERYTHING: Last but not least die CD meiner Band RockFour: Eine Compilation aller Songs plus 2 Livetracks dieser 80er-Jahre-Formation remastert. Stilistisch zwischen ZZ Top und Huey Lewis. Außergewöhnlich eine Interpretation des klassischen Instrumentals „Sabredance“ von Aram Khachaturian mit orientalischen Elementen. Eine klare aufgeräumte Bluesrock-Scheibe mit viel Drive.
Adax Dörsam zupfte unter anderem für Xavier Naidoo, Lou Bega, Johnny Logan, RockFour, Ken Hensley oder De-Phazz die Saiten. Infos: www.adax-doersam.de
Gestern wurden die Nominierungen für den Grammy 2014 bekannt gegeben und einige Namen sind dabei besonders oft gefallen: Jay Z wurde neunfach nominiert, Justin Timberlake, Macklemore & Ryan Lewis, Kendrick Lamar und Pharrell Williams folgten mit jeweils sieben Nominierungen. Für die Kategorie "Best Rock Album" sind 13 (Black Sabbath), Mechanical Bull (Kings Of Leon), Celebration Day (Led Zeppelin), ...Like Clockwork (Queens Of The Stone Age) sowie Psychedelic Pill (Neil Young With Crazy Horse) nominiert worden. Der Song "Radioactive" der Newcomer und Indie-Rocker Imagine Dragons wurde für den "Record Of The Year" Grammy in die Liste der Nominierten mitaufgenommen. Die Nominierten aller Kategorien kann man bei Grammy.com nachlesen.
Imagine Dragons, Celebration Day, 13, Mechanical Bull, Led Zeppelin, Neil Young, Psychedelic Pill, Queens of the Stone Age, Kings of Leon, Black Sabbath, Grammy
Die erste Live-DVD der Alternative-Rockband The Gaslight Anthem steht in den Startlöchern. Am 6. Januar 2014 soll das gute Stück unter dem schlichten Titel "Live in London" in den Handel kommen. Fans können sich auf Aufnahmen von zwei Konzerten im The Troxy in London aus dem März 2013 freuen. Des Weiteren kündigte die Band, laut nme.com, an, dass für 2014 außerdem ein neues Album geplant sei und man daran gerade sehr eifrig arbeite. Bis dahin hier die Trackliste der Live-DVD als kleiner Vorgeschmack:
'59 Sound'
'Handwritten'
'45'
'Here Comes My Man'
'Too Much Blood'
'Great Expectations'
'Keepsake'
'She Loves You'
'Mulholland Drive'
Irgendwann im Frühjahr lief im Radio die alte Pointer Sisters Nummer "Fire", die ich ewig nicht mehr gehört hatte. Der Song machte mir so gute Laune, dass ich mir sofort THE BEST OF THE POINTER SISTERS gekauft habe. Wenn die Mundwinkel bei der Arbeit bedenklich Merkel'sche Züge annehmen, klicke ich jetzt immer auf die Ladies und schon bin ich wieder "I'm so excited"!
Es ist nicht schönzureden: Die 80er Jahre hatten den größten Einfluss auf meine musikalische Sozialisation und meine damalige Lieblingsband waren die Eurythmics, die ja leider schon lange nichts mehr miteinander machen. Während ich Annie Lennox immer auf dem Schirm hatte, ist Dave Stewart bei mir komplett unterm Radar durchgesegelt. Bis zu diesem Herbst, als ich seine "Nashville Trilogy" entdeckt habe – die drei Alben THE BLACKBIRD DIARIES, THE RINGMASTER GENERAL und das brandneue LUCKY NUMBERS laufen seitdem in der Endlosschleife. Lieblingssong? Das wechselt fast stündlich, den penetrantesten Ohrwurm aber liefert "Nashville Snow".
Und noch eine Wiederentdeckung: Marcella Detroit hat in diesem Jahr mit THE VEHICLE endlich wieder eine neue Scheibe herausgebracht. Sie war einst die amerikanische Hälfte des Duos Shakespears Sister. Die Multiinstrumentalistin ist in so gut wie jedem Genre zuhause, aber The Vehicle ist in erster Linie eine völlig entspannte Feel-Good-Platte. "Good Girl Down"
Wenn ich nicht gerade Musik höre, schreibe ich: Über Musik, über Fußball und Romane.
Für alle, die das Herbstfestival ROLLING STONE Weekender 2013 verpasst haben oder sich die besten Acts noch einmal anschauen möchten, strahlt der WDR Rockpalast die Highlights des zweitägigen Indoor-Festivals, das im November am Weissenhäuser Strand stattfand, aus. Also: am Montag, den 09.12. um 0.15 Uhr (bis 2.15 Uhr) und eine Woche drauf am Montag, den 16.12. ebenfalls um 0.15 Uhr (bis 2.45 Uhr) einschalten und vom Sofa aus mitrocken.